Popocatepetl mit starken Ascheeruptionen am 24.10.24

Vulkan Popocatepetl fördert Aschewolken bis auf 7300 m Höhe – Verbreitung über den Golf

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl hat in den vergangenen Tagen erheblich an Aktivität zugenommen und eruptiert deutlich stärker als in den letzten Monaten. Ganz überraschend kommen die Eruptionen nicht, denn über mehrere Wochen hinweg wurde ein Anstieg des Tremors beobachtet, der mittlerweile wieder auf hohem Niveau ist und den Spitzenwerten vom Frühsommer entgegenstrebt: An einigen Tagen wurden über 1000 Minuten Tremor pro Tag aufgezeichnet. Gestern lag der Wert bei 908 Minuten. Der Tremor ist jedoch nur eine Begleiterscheinung der starken Fluidbewegungen im Untergrund, die letztendlich in explosiven Eruptionen gipfeln und Vulkanasche bis zu 7300 m Höhe ausstoßen. Dabei entstehen großvolumige Aschewolken, die ihre Fracht mehr als 400 Kilometer weit transportieren und dabei nicht nur über mehrere Ortschaften abregnen lassen, sondern auch über den Golf von Mexiko.

Neben den Ascheeruptionen gibt es auch Exhalationen, die eine Mischung aus Dampf und Asche ausstoßen, wobei jedoch eindeutig der Dampfanteil überwiegt. Gestern wurden 45 dieser Exhalationen registriert. Dem Update der Vulkanologen ist zu entnehmen, dass mindestens eine der Exhalationen lange anhielt und als kontinuierlich beschrieben wurde. Es scheint also nicht nur eine Frage der Anzahl der Exhalationen, sondern auch ihrer Dauer zu sein, um die Stärke der Aktivität abzuschätzen.

Trotz der deutlichen Aktivitätssteigerung bleibt der Alarmstatus auf „Gelb Phase 2“. Dabei frage ich mich bereits mehrfach, warum in Mexiko eine weiter differenzierte Gefahreneinstufung vorgenommen wird, wenn sie nicht geändert wird, egal wie schwach oder stark die Eruptionen sind. Nichtsdestotrotz gilt weiterhin eine 12 Kilometer große Sperrzone um den Popocatepetl, und es wird vor Vulkanbomben und Laharen gewarnt. Wanderer sollen nicht nur den Vulkan nicht besteigen, sondern sich auch aus den Flussbetten der Umgebung heraushalten.

Auf dem Zeitraffervideo sieht man sehr schön, dass nicht nur Vulkanasche gefördert wird, sondern auch glühende Tephra, die Teilweise über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird.

Jupitermond Io: Riesenvulkan innerhalb von 30 Jahren entstanden

Forscher staunen über rasante Entwicklung eines riesigen Vulkankomplexes auf dem Jupitermond Io

Io ist der innerste der vier großen Jupitermonde, die von Galileo Galilei mit einem von ihm weiterentwickelten Fernrohr entdeckt wurden. Erst Jahrhunderte später stellte eine neue Generation von Forschern fest, dass Io der vulkanisch aktivste Himmelskörper in unserem Sonnensystem ist.

Nun fasziniert Io erneut mit einer neuen Entdeckung: Die jüngsten Aufnahmen der Raumsonde Juno, die im Februar 2024 gemacht wurden, bieten einen unvergleichlichen Blick auf seine sich ständig verändernde Oberfläche und enthüllten einen neu entstandenen Vulkankomplex. Dieser Komplex, mit einem Durchmesser von etwa 180 Kilometern, besteht aus ausgedehnten vulkanischen Ablagerungen silikatischer Lava und schwefeligen Komponenten. Es wurden zwei Lavaströme identifiziert, die jeweils gut 100 Kilometer lang sind.

Zwar können sich auch auf der Erde neue Vulkane bilden, doch benötigen sie oft lange Zeiträume, um solche Dimensionen zu erreichen. Lavaflüsse dieser Größenordnung sind auf der Erde selten. Auf Io hingegen wuchs der Vulkankomplex in weniger als drei Jahrzehnten. Der Vulkan, der sich südlich des Äquators gebildet hat, war auf Aufnahmen aus dem Jahr 1997, die von der Galileo-Mission stammen, noch nicht zu sehen.

Zusätzlich konnten auf weiteren Bildern der Juno-Mission neun Eruptionswolken verschiedener Vulkane identifiziert werden. Diese Aktivität ist auf die außergewöhnlichen tektonischen Kräfte zurückzuführen, die durch die Nähe zu Jupiter entstehen. Die starken Gezeitenkräfte, die durch Jupiters Schwerkraft wirken, verformen Ios Kruste und lösen regelmäßige Vulkanausbrüche aus. Mit etwa 400 bekannten Vulkanen, von denen über 150 aktiv sind, ist Io ein zentraler Forschungsgegenstand für den planetaren Vulkanismus.

Ein besonderes Merkmal der Juno-Mission ist die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit. Die Rohdaten der JunoCam sind frei verfügbar, sodass auch Amateure Bilder von Io rekonstruieren können. Diese Zusammenarbeit bereichert die wissenschaftliche Gemeinschaft. Forscher präsentierten diese Ergebnisse kürzlich auf dem Europlanet Science Congress und unterstrichen die Bedeutung von Io für geologische Studien.

Entdeckungsgeschichte von Io

Io wurde zusammen mit den anderen drei großen Jupitermonden Europa, Ganymed und Kallisto im Jahr 1610 von Galileo Galilei entdeckt. Der frühe Astronom nutzte ein Fernrohr, das zwei Jahre zuvor vom niederländischen Brillenmacher Hans Lipperhey erfunden und von Galilei weiterentwickelt worden war. Seitdem hat sich viel getan: Verschiedene Raumsonden, darunter die NASA-Sonden Voyager 1 und 2, Galileo und seit 2016 die Raumsonde Juno, untersuchten das Jupiter-System. Voyager 1 lieferte 1979 die ersten Nahaufnahmen von Ios aktiven Vulkanen und revolutionierte das Verständnis von Vulkanismus im Sonnensystem. Die nächsten Raumsonden sollen 2030 und 2031 Io erforschen.

Fuego: Glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausgeworfen

Aktivitätssteigerung am Fuego und ein neues Gesetz für den Zutritt

Die guatemaltekischen Vulkanologen von INSIVUMEH berichten, dass der Vulkan Fuego zwischen 3 und 10 Mal pro Stunde explosive Eruptionen verzeichnet. Dabei wird Vulkanasche ausgestoßen, die bis zu einer Höhe von 4.800 Metern aufsteigt. Die Eruptionen werden als schwach bis mäßig stark beschrieben und erzeugen graue Gas- und Aschesäulen, die sich in südwestlicher Richtung ausbreiten. Asche kann dabei bis zu 30 Kilometer oder weiter transportiert werden. In den betroffenen Gebieten unter der Aschewolke kann es zu Ascheregen kommen. Auffällig ist, dass sich die Höhe des Auswurfs glühender Tephra verdoppelt hat und nun bis zu 300 Meter über dem Krater liegt.

Die Explosionen verursachen außerdem Schuttlawinen, die bis zur Vegetationsgrenze vordringen. Die durch die Gaseruptionen erzeugten Geräusche erinnern an Flugzeugtriebwerke und dauern 1 bis 2 Minuten, begleitet von schwachem Grollen und Stoßwellen.

Für den Nachmittag und Abend werden im Vulkangebiet mäßige bis starke Regenfälle erwartet, die Lahare auslösen können. Es wird empfohlen, bei der Durchfahrt durch Schluchten besondere Vorsicht walten zu lassen.

Bereits im August wurde ein indisches Paar von einer laharartigen Sturzflut überrascht, als es in einem Gebiet zwischen Acatenango und Fuego unterwegs war, das als „El Camellón“ bekannt ist. Sie befanden sich offenbar mit einem Vulkanführer und einem Gehilfen auf dem Rückweg aus dem Gebiet „La Meseta“, als sie in die Sturzflut gerieten. Die Frau des Paares kam dabei ums Leben, der Mann wurde verletzt. Diese Region gilt als schwer zugänglich und liegt zudem in einer Gefahrenzone, in der Tephra von den Eruptionen niedergehen kann. Das Gebiet war bereits zuvor zum Sperrgebiet erklärt worden. Da sich jedoch Vulkanführer mit ihren Touristen nicht an das Verbot hielten, wurde nun ein Gesetz erlassen, das das Betreten der Gegend unter Strafe stellt.

Übrigens ist der Fuego nicht der einzige eruptierende Vulkan in Guatemala, denn auch von Santiaguito gehen Ascheeruptionen aus, die man auf der Karte oben eingezeichnet sieht.

Universum: Hinweise auf vulkanischen Exomond entdeckt

Könnte ein ferner Planet einen vulkanischen Exomond wie Jupiters Io haben?

Obwohl die Existenz eines Mondes außerhalb unseres Sonnensystems, eines sogenannten Exomondes, bisher noch nicht hinreichend bewiesen wurde, liefert eine neue Studie unter der Leitung der NASA möglicherweise indirekte Hinweise darauf. Forscher entdeckten in der Nähe des  645 Lichtjahre entfernten Exoplaneten WASP-49 b, ein Gasriese der 2017 entdeckt wurde, eine massive Natriumwolke, deren Ursprung weder vom Planeten selbst noch von seinem Mutterstern stammen kann. Diese Beobachtung weckt die spannende Vermutung, dass die Wolke von einem vulkanischen Mond erzeugt wird, ähnlich dem bekannten Jupitermond Io, dem vulkanisch aktivsten Himmelskörper in unserem Sonnensystem.

Die Untersuchungsergebnisse des Jet Propulsion Laboratory der NASA deuten darauf hin, dass die Natriumwolke nicht synchron mit dem Saturn-ähnlichen Gasriesen WASP-49 b verläuft. Stattdessen scheint sie von einer anderen Quelle in der Nähe des Planeten erzeugt zu werden, die etwa 100.000 Kilogramm Natrium pro Sekunde ausstößt – eine Menge, die weit über das hinausgeht, was der Planet oder sein Stern freisetzen könnten. Ein vulkanischer Exomond könnte eine plausible Erklärung für diese gewaltige Gaswolke liefern, denn aufgrund der geringen Anziehungskraft eines Mondes kann eine Gaswolke bis weit in den Weltraum ragen.

Io zum Beispiel stößt regelmäßig Schwefeldioxid, Natrium und andere Gase aus, die große Wolken bilden, die bis zu 1.000-mal den Radius von Jupiter erreichen können. Forscher glauben, dass ähnliche Phänomene auch bei Exomonden beobachtet werden könnten, selbst wenn der Mond selbst zu klein ist, um ihn mit aktuellen Teleskopen direkt zu sehen.

Eine neue Studie, veröffentlicht in den Astrophysical Journal Letters, liefert weitere Hinweise darauf, dass sich die Natriumwolke um WASP-49 b unabhängig vom Planeten bewegt. Die Beobachtung, dass die Wolke schneller als der Planet ist und sich manchmal plötzlich vergrößert, deutet darauf hin, dass sie von einem separaten Körper stammt, der den Planeten umkreist – möglicherweise ein vulkanisch aktiver Mond.

Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Hypothese zu überprüfen. Doch sollte sich dies bestätigen, wäre die Entdeckung eines vulkanischen Exomondes ein bahnbrechendes Ergebnis, das unser Verständnis von Monden in anderen Sternensystemen revolutionieren könnte.

Apropos Io: Dort bahnt sich ebenfalls interessantes an, das in den Kontext von Vnet passt. Kürzlich hat man Hinweise darauf entdeckt, dass sich auf dem Jupitermond ein neuer Vulkan gebildet hat, doch davon später mehr.

Vulcano: Erdbeben M 2,9 am 21. Oktober

Erdbeben M 2,9 südwestlich der Vulkaninsel Vulcano

Gestern Abend ereignete sich um 21:19 UTC ein Erdbeben der Magnitude 2,9 vor der Südwestküste von Vulcano. Das Epizentrum lag rund 7 Kilometer vor der Küste, in einer Tiefe von 8.700 Metern, und wurde von der INGV-Shakemap für die Liparischen Inseln erfasst. Außerdem wurden noch drei schwächere Erdbeben verzeichnet: zwei ebenfalls vor der Küste und eines am Ostrand des Vulkans. Das Hauptbeben war der stärkste Erdstoß im Bereich von Vulcano seit mehreren Monaten.

Ich war bis gestern auf der Insel und vermute, das Beben war eine freudige Reaktion darauf gewesen, dass ich endlich abreiste. Zur Zeit des Bebens befand ich mich in einem Hotel in Milazzo, etwa 20 Kilometer vom Epizentrum entfernt, und habe den Erdstoß nicht bemerkt. Auch dem EMSC liegen keine Wahrnehmungsberichte über das Beben vor.

Ein weiteres Erdbeben der Magnitude 2,3 ereignete sich heute Nacht, etwa 25 Kilometer östlich von Stromboli, in einer Tiefe von 11 Kilometern.

Während auf Stromboli deutlich erkennbar ist, wenn die Aktivität erhöht ist, äußert sich ein solcher Zustand auf Vulcano subtiler. Nach der größeren Magmaintrusion vor drei Jahren und einer kleineren im Frühsommer dieses Jahres hat sich die Situation auf Vulcano zwar etwas entspannt, doch weiterhin werden hohe Gaskonzentrationen und erhöhte Fumarolentemperaturen gemessen.

Aus diesem Grund ist auch das beliebte Fangobecken an der Küste neben dem Hafen zur Zeit wieder gesperrt, denn die Konzentrationen an Kohlendioxid sind erhöht. Besonders an Windstillen Tagen -die hier allerdings selten sind- droht die Gefahr einer Kohlendioxidvergiftung. Im schlimmsten Fall kann man in dem gas auch ersticken, denn es ist schwerer als Sauerstoff und verdrängt diesen dann in Bodennähe, wobei sich Kohlendioxid bevorzugt in Mulden ansammelt.

Island: Erhöhte geothermische Aktivität im Haukadalur

Erhöhte Aktivität im Geothermalgebiet Haukadalur auf Island: Geysir Strokkur springt öfter und höher

Seit einigen Tagen ist im isländischen Geothermalgebiet Haukadalur verstärkte Aktivität zu beobachten: Es brodelt, dampft und sprudelt intensiver als gewöhnlich – eine Entwicklung, die einige Besucher beunruhigt und bisher ungeklärt bleibt. Das Haukadalur, bekannt als Heimat der beiden bedeutendsten Geysire Islands, „Strokkur“ und „Großer Geysir“, ist für Island-Reisende leicht zugänglich. Während der Große Geysir, der Namensgeber aller Springquellen, weiterhin inaktiv bleibt, schießt Strokkur nun beeindruckende 30 Meter hoch – etwa 10 Meter höher als üblich. Auch die Intervalle, in denen er ausbricht, sind deutlich kürzer geworden.

Berichten des isländischen Wetterdienstes IMO zufolge werden gelegentlich sogar Steine mit aus dem Geysir geschleudert, was für Besucher, die sich zu nah an den Geysir heranwagen, gefährlich werden könnte. Doch Strokkur ist nicht das einzige Naturphänomen, das verstärkte Aktivität zeigt: Auch andere Quellen im Haukadalur brodeln intensiver. Besonders auffällig ist die baue Quelle Blesi, die normalerweise ruhig liegt, jetzt jedoch starke Gasemissionen aufweist und heftig kocht, was ein Video dokumentiert.

Wodurch diese plötzliche Steigerung der geothermalen Aktivität verursacht wird, ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen der Vulkanologen des IMO. Spekulativ ist, dass der Wärme- und Gasfluss zugenommen hat und möglicherweise eine Magmaansammlung unter dem Haukadalur das hydrothermale System aktiviert.

Das Geothermalgebiet liegt am Rand eines alten Palagonithügels und gehört zum Langjökull-Vulkansystem, einem großen Zentralvulkan unter dem gleichnamigen Gletscher.

In den letzten Jahren stand vor allem die vulkanische Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel im Zentrum des Interesses. Dennoch häufen sich in jüngster Zeit auch Berichte über Erdbeben in anderen Regionen Islands, darunter im Langjökull-System, was Vermutungen darüber aufkommen ließ, ob dieser Vulkan möglicherweise ebenfalls erwachen könnte.

Aktivität auf Reykjanes unverändert

Apropos Reykjanes: Die Magmaakkumulation im Gebiet Svartsengi schreitet unverändert fort. In einem heutigen Update von IMO heißt es, dass sich inzwischen wieder zwei Drittel der Magmamenge angesammelt haben, die vor der letzten Eruption aus der Tiefe aufgestiegen ist. Es ist also nur eine Frage von Wochen, bis erneut ein Schwellenwert erreicht wird, ab dem eine Eruption wahrscheinlich wird.

Ätna: Warnung vor explosiver Aktivität am 21. Oktober

Explosive Eruptionen und Aschewolken am Ätna – Vona-Warnung ausgegeben

Gestern Mittag kam es am Ätna auf Sizilien zu explosiven Eruptionen in einem der Gipfelkrater. Außerdem wurde Vulkanasche gemeldet, die via Livecam beobachtet wurde. Obwohl die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, wurde vorsichtshalber der Alarmstatus für den Flugverkehr auf „Orange“ erhöht. Das geht aus einer kurzen Mitteilung des INGV hervor. Welcher Krater an den Eruptionen beteiligt war, wurde nicht bekannt gegeben. In den letzten Monaten waren überwiegend der Nordostkrater und die Voragine aktiv gewesen. Sollten wieder regelmäßige strombolianische Explosionen aus der Voragine auftreten, könnte dies ein Indiz für einen bevorstehenden Paroxysmus sein. Leider ist das Wetter schlecht und soll erst am Mittwoch besser werden, sodass die Eruptionen größtenteils von einer dichten Wolkendecke verborgen bleiben.

Die Aktivitätssteigerung kommt nicht ganz überraschend, denn nach einer Phase mit sehr wenigen Erdbeben haben diese in den letzten Tagen wieder zugenommen. Auffällig ist ein kleiner Erdbebenschwarm, der sich am 17. Oktober nahe der Montagnola ereignete. Hier gab es in den Monaten zuvor selten Erdbeben. Ein weiterer Erdbebencluster manifestierte sich bei Fiumefreddo an der Nordostküste. Der Tremor ist bis jetzt aber noch nicht gestiegen und bewegt sich in der untern Hälfte des gelben Bereichs.

Eigentlich wollte ich heute auf Stromboli sein, doch leider steuerten die Tragflächenboote die Insel heute nicht an, sodass ich erneut umdisponieren musste und morgen zum Ätna fahre. Zuvor war ich auf Vulcano, wo sich in den letzten Tagen ebenfalls wieder ein paar Mikrobeben ereigneten. Die meisten lagen nordwestlich der Küste.

Letzte Woche war auch ein Team des INGV vor Ort und hat Gasmessungen durchgeführt. Obwohl die Daten noch ausgewertet werden, konnte man sich spontan nicht durchringen, das Fangobecken in Hafennähe wieder zu öffnen. Es wurde vor einigen Wochen erneut wegen zu hoher Kohlendioxid-Konzentrationen gesperrt. Doch das hielt nicht alle Besucher der Insel davon ab, ein warmes Schlammbad zu genießen.

Popocatepetl mit Ascheeruptionen am 21.10.24

Vulkan Popocatepetl steigert Aktivität – Hohe Aschewolke und lange Tremorphase

In Mexiko erhöhte der Vulkan Popocatepetl seine Aktivität und stieß Aschewolken aus, die laut dem VAAC Washington bis zu einer Höhe von 7000 m aufstiegen und in Richtung Westen drifteten. Ein Bericht von CENAPRED besagt, dass die Asche eine Höhe von 2000 m über dem Krater erreichte, was in diesem Fall höher war als die Angaben des VAAC, was eher selten vorkommt.

Laut einer Meldung des Nationalen Kommunikationszentrums (CENACOM) kam es zu Ascheniederschlägen in mehreren Regionen, wobei insbesondere die Gemeinden Ozumba und Tlalmanalco stark betroffen waren.

Zudem wurden 42 Asche-Dampf-Exhalationen registriert. Der Tremor erreichte erneut eine sehr hohe und teilweise besorgniserregende Intensität: 763 Minuten vulkanisches Zittern wurden aufgezeichnet.

Die bedeutendste Tremorepisode begann am 19. Oktober um 11:47 Uhr und war von einer Eruption begleitet, bei der vulkanische Gase, Asche und einige glühende Fragmente ausgestoßen wurden. Die glühende Tephra ging auf der Außenseite der Kraterflanke nieder.

Heute war der Vulkan etwas weniger aktiv, es wurden jedoch 428 Minuten Tremor innerhalb von 24 Stunden aufgezeichnet. Auf nächtlichen Aufnahmen waren rot illuminierte Wolken über dem Krater zu sehen.




Die Situation erinnert an den Frühsommer, als es zu einer ähnlichen Zunahme der Aktivität kam. Es ist möglich, dass in den nächsten Tagen stärkere Explosionen und höher aufsteigende Aschewolken auftreten, die auch den Flugverkehr beeinträchtigen könnten.

Empfehlungen von CENAPRED zum Popocatepetl

Die Vulkanologen betonen, dass der Popocatepetl nicht bestiegen werden darf, da es zu Explosionen kommen kann, die glühende Fragmente freisetzen, wie kürzlich beobachtet wurde. Es wird dringend empfohlen, den Sicherheitsradius von 12 Kilometern um den Krater einzuhalten. Zudem sollte man sich bei starkem Regen von den Schluchten fernhalten, da das Risiko von Schlammlawinen besteht. Die Alarmstufe bleibt weiterhin auf „Gelb Phase 2“.

Mount Rainier – Steckbrief

Mount Rainier – Höchster Vulkan der Kaskaden

Mount Rainier ist ein komplexer Stratovulkan in der US-amerikanischen Kaskadenkette. Mit einer Gipfelhöhe von 4.392 Metern ist er der höchste Berg im Bundesstaat Washington und der Kaskadenkette und der dritthöchste Berg in den zusammenhängenden 48 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Sein stark vergletscherter Gipfel macht ihn im Falle einer Eruption besonders gefährlich. Der Mount Rainier liegt in „guter Nachbarschaft“, denn zu der Kaskadenkette zählen auch andere berühmte Vulkane wie der Mount St. Helens, Mount Adams und Mount Baker. Der nördlichste Vulkan der Kaskadenkette ist der Mount Garibaldi in Kanada.

Wegen seiner Nähe zur Metropolregion Seattle wird Mount Rainier vom United States Geological Survey (USGS) akribisch überwacht. Derzeit gibt es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch, doch der Vulkan hat eine bewegte Vergangenheit. Vor allem in den frühen Jahren des Holozäns war er Schauplatz massiver Schlammlawinen, die durch Kollapsereignisse und vulkanische Aktivitäten ausgelöst wurden und bis in die Puget-Sound-Tiefebene vordrangen. Der heutige Gipfel entstand innerhalb eines großen Kraters, der nach Nordosten hin aufgebrochen ist und durch einen massiven explosiven Ausbruch vor etwa 5.600 Jahren geformt wurde. Bei diesem Ereignis entstand auch der weit verbreitete Osceola-Schlammstrom, der das umliegende Gelände erheblich veränderte.

Während des Holozäns blieb der Vulkan aktiv, wobei in den letzten 2.600 Jahren etwa ein Dutzend Ausbrüche dokumentiert sind. Der größte davon ereignete sich vor rund 2.200 Jahren. Der heutige Gipfelkegel wird von zwei überlappenden Kratern bedeckt. Hydrothermale Aktivitäten haben den oberen Teil des Vulkans strukturell geschwächt und führen zu periodischem Schmelzen der Gletscher an den Flanken. Dies hat die Bildung eines komplexen Systems von Dampfhöhlen in der Gipfeleiskappe ermöglicht.

Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Ausbrüche gemeldet, darunter ein möglicher phreatischer Ausbruch im Jahr 1894, der als letzter Ausbruch des Mount Rainier im Global Volcanism Program (GVP) verzeichnet ist. Allerdings hinterließen diese Ereignisse keine klar datierbaren Ablagerungen und gelten als wissenschaftlich nicht bewiesen.

1969 ereignete sich ein seismischer Schwarm, der Befürchtungen eines bevorstehenden Ausbruchs weckte. Doch es kam zu keiner Aktivitätssteigerung. Nach dem katastrophalen Ausbruch des Mount St. Helens im Jahr 1980 wuchs die Besorgnis, dass Mount Rainier ebenfalls plötzlich aktiv werden könnte. Infolge dessen wurde das Überwachungsnetz am Mount Rainier erheblich ausgeweitet. Seit 1985 wurden monatlich 3 bis 4 schwache Erschütterungen registriert. Stärkere Erdbeben mit einer Magnitude über 3 traten in den Jahren 1976, 1990, 2002 und 2004 auf. 2009 gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Ein Schwarm wird vom USGS definiert, wenn mehrere Tage hintereinander mindestens drei Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet werden. (Quellen: GVP, USGS, Wikipedia)