Kanlaon mit erhöhter Seismik am 30. Oktober

Vulkan Kanlaon mit erhöhter Seismik – Keine neue Daten zum Schwefeldioxid-Ausstoß

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wurden am Vulkan Kanlaon zwanzig vulkanische Erdbeben verzeichnet, wie das seismologische Institut PHILVOLCS berichtete. Weder die Magnituden noch die Tiefen der Hypozentren wurden genannt. Auf einer Shakemap kann man aber erkennen, dass die Beben von West nach Ost (oder umgekehrt) über die Nordflanke des Vulkans verteilt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei ihrem Aufstieg entlang von Schwächezonen können sie diese erweitern und sogar Gesteinsbruch auslösen, was vulkanotektonische Erdbeben hervorbringt. Bei den Fluiden kann es sich um Gas oder Tiefenwässer handeln – oder aber auch um Magma.

In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk am Kanlaon, das von PHILVOLCS betrieben wird, ein bis drei Erdbeben pro Tag, mit Ausnahme des 22. Oktober, als sechs vulkanische Erdbeben auftraten.

Zusätzlich stieß der Kanlaon am Montag große Mengen an Schwefeldioxid aus (Vnet berichtete): Es wurde eine Konzentration von 10.074 Tonnen pro Tag festgestellt. Das war fast doppelt so viel wie die 5.188 Tonnen, die am 28. Oktober gemessen wurden. Die letzte Messung wurde allerdings am 29. Oktober veröffentlicht. Neue Daten wurden heute nicht mitgeteilt.

Der Kanlaon befindet sich in einem instabilen Zustand. Es gab neben Erdbeben und starkem Gasausstoß auch bereits kleinere Ascheeruptionen. Zudem ist der Vulkan durch Inflation von Magma aufgebläht und scheint bereits zu einem größeren Vulkanausbruch bereit zu sein. PHILVOLCS warnte vor möglichen Gefahren wie plötzlichen phreatischen Eruptionen, die entstehen, wenn Grundwasser auf heißes Magma trifft und explosionsartig Dampf freigesetzt wird.

Offizielle Seiten verboten außerdem den Zugang zur 4 Kilometer breiten permanenten Gefahrenzone (PDZ) des Vulkans und untersagten Flugzeugen das Überfliegen des Gebiets.

Die seismischen Aktivitäten konzentrierten sich hauptsächlich auf den Vulkan selbst, jedoch wurden auch Erdbeben in umliegenden Gebieten von Negros Occidental gemessen, darunter La Castellana, La Carlota, Binubuhan und Guinpana-an.

Island: Bodenhebung am 30.10.24

Bodenhebung auf Reykjanes hält an – Neues Update von IMO

Während die Erdbebentätigkeit auf Reykjanes momentan eher niedrig ist – in den letzten 48 Stunden wurden nur 22 Erschütterung detektiert, was aber auch mit dem schlechten Wetter zusammenhängen könnte – geht die Bodenhebung unvermindert weiter. Seit dem Ende der letzten Eruption Anfang September hob sich der Boden bei Svartsengi um gut 22 Zentimeter, was auf eine kontinuierlich anhaltende Magma-Akkumulation hindeutet.

Nach jüngsten Berechnungen der norwegischen Meteorologiebehörde deutet alles darauf hin, dass das Risiko einer Gangintrusion und möglicherweise sogar eines Vulkanausbruchs Ende November steigt. Diese Risikoeinschätzung basiert auf neuen GPS- und Satellitendaten, die zur Berechnung der Magmaansammlung unter Svartsengi herangezogen wurden.

Bisher bleibt die seismische Aktivität rund um die Sundhnúks-Kraterreihe gering, mit nur wenigen kleinen Erdbeben pro Tag. Frühere Ereignisse zeigen jedoch, dass eine verstärkte seismische Aktivität in den Wochen vor einem Ausbruch einen zunehmenden Druck in der Magmakammer anzeigt und so auf ein bevorstehendes Ereignis hindeuten kann. Ein solcher Anstieg in der Aktivität nordwestlich von Grindavík wurde z.B. vor den letzten beiden Ausbrüchen beobachtet.

Die Risikobewertung von IMO wurde kürzlich aktualisiert und ist unverändert bis zum 12. November gültig. Das Risiko für einen Ausbruch wird weiterhin als hoch eingeschätzt, sofern das Magmavolumen und die seismische Aktivität zunehmen. Die Behörde beobachtet daher sowohl die seismische als auch die magmatische Aktivität genau, um festzustellen, ob ein künftiges Ereignis möglicherweise früher eintreten könnte.

Beobachtungen und Analysen zur Magmaakkumulation sind essenziell, um den Zeitpunkt des nächsten Ereignisses besser einschätzen zu können. Der aktuelle Zeitraum hoher Wahrscheinlichkeiten für einen Magmafluss und eventuell für einen Ausbruch wird engmaschig überwacht, da weitere Magmazufuhr und erhöhte seismische Aktivität das Risiko eines baldigen Ausbruchs erhöhen könnten.

In den Sozialen Medien gehen Berichte um, nach denen die geothermale Aktivität im Geysir Feld vom Haukadalur weiter erhöht ist. Der Strokkur springt zwar nicht mehr außergewöhnlich hoch, doch dafür brodelt es an mehreren heißen Quellen verstärkt. Einen Grund für die erhöhte Aktivität benannten Forscher bis jetzt nicht.

Spanien: Tote und Verletzte nach weiteren Unwettern

Weitere Unwetter in Spanien – mehrere Tote und Vermisste

Nach den Unwettern wird langsam das volle Ausmaß der Katastrophe in den spanischen Unwetterregionen sichtbar. Besonders hart traf es die Region um Valencia, wo es am Nachmittag zu weiteren Niederschlägen kam. Westlich der Stadt wurden Rekordniederschlagsmengen von 340 mm innerhalb von 10 Stunden gemessen. Normalerweise fallen in der Region im ganzen Oktober ca. 80 mm Regen. Für solche Wassermengen sind die Kanalisationen nicht ausgelegt und sie können das Wasser nicht abführen. Weite Landflächen sowie die Orte und Gemeinden stehen unter Wasser. Es wurde der Notstand ausgerufen, damit auch das Militär zur Hilfe eingesetzt werden kann.

Augenzeugen berichten, dass es am Nachmittag zu einem Tornado kam. Er wurde in einem Industriegebiet zwischen den Orten Carlet und Alginet gesichtet, wo auch Schäden entstanden.

Mittlerweile wurden auch mehrere Todesopfer geborgen. Die genaue Anzahl wurde noch nicht bekanntgegeben. Zudem wurden mehrere Personen vermisst gemeldet. Die Suche nach diesen Leuten hält an. Dabei werden auch Drohnen mit Infrarotkameras eingesetzt. So suchte man in Letur mit dieser Luftunterstützung nach 6 Personen.

Bilder aus den Abendstunden zeigen Autos in engen Gassen, die von den Wassermassen zusammengeschoben wurden. Außerdem kam es zu mehreren Erdrutschen. Einer dieser Erdrutsch ließ einen AVE-Hochgeschwindigkeitszug entgleisen, der mit mehr als 270 Passagieren auf der Strecke von Málaga nach Madrid unterwegs war. Das Unglück ereignete sich bei der Ortschaft Álora. Verletzt wurde aber niemand. In dem Ort kam es auch zu Überflutungen und von den Wassermassen mitgerissenen Fahrzeugen.

In der Nacht zogen die Unwetter abgeschwächt in Richtung Nordosten weiter, ohne so starke Katastrophen wie im Bereich von Andalusien zu verursachen.

Die Unwetter werden durch ein extrem aufgeheiztes Mittelmeer verursacht, das in diesem Jahr neue Temperaturrekorde aufstellte. Zudem liegt über Italien und Mitteleuropa ein blockierendes Hochdruckgebiet, das die Unwetterfront daran hindert, abzuziehen.

Bei den Unwettern in Italien, die ich selbst miterlebte, war es so, dass es nur sehr wenig Wind gab, weshalb die Gewitter lange ortsstabil blieben und an einem Ort abregneten.

An den hohen Wassertemperaturen des Mittelmeers ist vor allem der anthropogen verursachte Treibhauseffekt schuld. Trotz aller Mahnungen wurde in den letzten Monaten so viel Kohle verfeuert wie noch die auf der Welt. Meteorologe und Klimaforscher Mojib Latif meinte gestern gegenüber den Medien, dass das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens als lächerlich und unhaltbar. Vielmehr gehen aktuelle Prognosen davon aus, dass sich das Klima bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,6 bis 3,1 Grad erwärmen wird. Und ganz klar: Die Erwärmung wird nicht am Ende des Jahrhunderts stoppen.

Spanien: Unwetter verursachen Fluten und Hagelschlag

Erneut starke Unwetter in Spanien – Starke Überflutungen und Hagelschlag gemeldet

Nachdem es in der Nacht zum Montag zu starken Unwettern im Bereich der Balearen kam und auf Mallorca große Überflutungen verursacht wurden, erreichten die Unwetter in der letzten Nacht die spanische Festlandküste und richteten vor allem im Südosten starke Zerstörungen an. In Andalusien wurden zahlreiche Gewächshäuser zerstört und Fahrzeuge bis zum Totalschaden beschädigt.

Besonders hart traf es die Regionen um Valencia und Almería, die von sintflutartigen Regenfällen und Hagel heimgesucht wurden, was massive Schäden verursachte. Videoaufnahmen zeigen niederprasselnde Hagelbälle die fast so groß wie Orangen waren.

In Utiel, einem Ort ein paar km westlich von Valencia, fielen innerhalb von 10 Stunden etwa 250 mm Regen. Hier, und in Ejido, etwa 30 Kilometer westlich von Almería, verursachte das Unwetter Chaos: Straßen verwandelten sich in reißende Ströme und Autos wurden weggespült. Viele Häuser erlitten Beschädigungen und vollgelaufene Keller.

Die Schäden sind immens:  Bauern in der Region berichten von dramatischen Ernteausfällen. Eine Bäuerin schilderte, dass das Plastik der Gewächshäuser zerrissen und voller Löcher sei, was den Verlust eines Großteils der Ernte bedeutet. Die Region ist für ihre bedeutende Rolle in der Obst- und Gemüseproduktion bekannt, was die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Wetterkatastrophe verstärkt.

Die Regenfälle hörten nachts nicht auf, denn bis heute Abend galten in vielen Regionen der spanischen Mittelmeerküste, aber auch für weiter ins Landesinnere hineinreichende Regionen die höchste Unwetterwarnstufe „Rot“. Im Landesinneren stand die Warnampel teilweise auf Gelb. Es wurden weitere starke Regenfälle prognostiziert, die bis zu 180 mm Niederschlag bringen sollten.

Die Unwetter hängen mit einer besonderen Wettersituation zusammen, bei der warme Luftmassen aus dem Süden und kalte Luftmassen aus dem Norden zusammentreffen. Zudem liefert das aufgeheizte Mittelmeer viel Feuchtigkeit und Energie, was die Unwetter weiter befeuert. Eine Mitschuld trägt der anthropogene Klimawandel. In diesem Zusammenhang erschüttert mich das wunderliche Verhalten der Regierungen und insbesondere der EU, die z.B. mehr an stabil hohen Preisen für Elektroautos interessiert zu sein scheint, anstatt es den Normalbürgern zu ermöglichen, E-Autos aus China zu kaufen, die fast halb so teuer sind wie die europäischer Anbieter, bevor sie mit Strafzöllen und Steuern teurer gemacht werden als vergleichbare Autos aus EU-Produktion. Diese Marktregulierung kann nur nach hinten losgehen, genau so wie die gesamte Verbotsstrategie.

Campi Flegrei mit anhaltender Seismizität am 29. Oktober

Erneut mehr als 20 Beben innerhalb von 48 Stunden unter den Campi Flegrei – Fumarolentemperatur wieder bei 96 Grad

Seit dem 27. Oktober manifestierten sich unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei erneut mehr als 20 schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 1,3 und hatte ein Hypozentrum in 2,2 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag offshore im Südosten der Caldera. Die meisten anderen Beben ereigneten sich ebenfalls in diesem Areal. Da die Beben in geringen Tiefen stattfanden und überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität hatten, liegt die Vermutung nahe, dass sie mit Fluidbewegungen innerhalb des Hydrothermalsystems zusammenhingen. Vermutlich strömten die Fluide entlang von Rissen und sorgten dort für Vibrationen.

Auch von diesem Vulkan gibt es ein neues INGV-Bulletin für die letzte Woche. Es wurden 33 Erschütterungen festgestellt. Die höchste Magnitude lag bei Md 1,9. Der Erdbebenherd befand sich in 2,5 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag zwischen der Solfatara und dem Agnano-Krater.

Bei den Bodenverformungen wurde seit Anfang August eine Verringerung der Hubgeschwindigkeit beobachtet, mit einem Durchschnittswert von etwa 10 pro Monat, gemessen an der RITE GNSS-Station. Zuvor lag der Wert bei 20 mm pro Monat. In diesem Jahr hob sich der Boden um 165 mm. Betrachtet man die Grafik zu den unkorrigierten Messwerten genauer, scheint sich eine leichte Beschleunigung Hebegeschwindigkeit abzuzeichnen.

Geochemische Parameter blieben weitgehend stabil ohne signifikante Schwankungen im Vergleich zu den bisherigen Trends. In der Fumarole von Pisciarelli wurde eine Kondensationstemperatur der freigesetzten Flüssigkeit von durchschnittlich etwa 96°C gemessen.

Es sind keine kurzfristigen signifikanten Entwicklungen der vulkanischen Aktivität zu erwarten. Abweichungen in den überwachten Parametern, die auf eine Änderung der vulkanischen Aktivität hinweisen könnten, werden bei Eintreten untersucht und vom INGV umgehend mitgeteilt.

In der Boulevard-Presse geistern wieder Artikel umher, in denen es heißt, dass die Campi Flegrei zur Druckentlastung angebohrt werden sollen und dass ein Vulkanologe Alarm schlägt, weil er weitreichende Folgen bis hin zu einem Vulkanausbruch fürchtet. Das ist absoluter Unsinn! Es gibt den Vorschlag eines amerikanischen Bohrspezialisten, solche Bohrungen abzuteufen. Er wurde aber schon vor Jahren eingebracht, diskutiert und abgelehnt. Im Rahmen der Katastrophenschutzübung Anfang des Monats erneuerte der Spezialist seinen Vorschlag. Das war es!

Ätna: Warnung vor Intrakrater-Aktivität

Neues Satellitenbild enthüllt thermische Anomalien am Ätna – Warnung vor Intrakrater-Aktivität

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen, die sich nur innerhalb des Nordostkraters abspielen. Das geht aus einer kurzen Notiz des INGVs hervor, die heute auf der Webseite der Cantanesen veröffentlicht wurde. Damit verbunden ist eine VONA-Warnung für den Flugverkehr und einen orangenen Alarmstatus, obwohl praktisch keine Vulkanasche ausgestoßen wird und die ausgeworfene glühende Tephra wieder in den Krater zurückfällt. Offenbar hält man es für möglich, dass sich spontan ein Paroxysmus entwickelt oder einzelne Explosionen höher aufsteigende Aschewolken fördern.

Auf einem gestern veröffentlichten Satellitenfoto von Copernicus erkennt man im infrarotgefiltertem Spektrum immer noch multiple Hotspot im Zentralkrater und im Nordostkrater, während sich der Südostkrater kalt präsentiert. Magma steht hoch im Fördersystem, aber offenbar reicht der Druck nicht aus, um stärkere Eruptionen zu erzeugen bzw. um die Bocca Nuova und die Voragine mit einzubeziehen.

Im heute veröffentlichten Wochenbulletin vom INGV wird bestätigt, dass die Intrakrateraktivität während des Beobachtungszeitraums vom 21.10. – 27.10.24 anhielt, aber wohl aus schwächerem Niveau als heute. Aus dem Nordost und dem Südostkrater gab es sporadische Ascheemissionen. Darüber hinaus zeigten die Beobachtungen Entgasungsaktivität an den Gipfelkratern. Das ganze lief relativ geräuscharm ab, denn die Infraschallaktivität war niedrig.

Die seismische Aktivität blieb gering, mit durchschnittlicher Amplitude der vulkanischen Beben im mittleren und niedrigen Bereich. Das Bodenverformungsüberwachungssystem verzeichnete keine signifikanten Veränderungen.

Geochemisch zeigte sich ein mittlerer SO2-Ausstoß, und der CO2-Abfluss aus dem Boden lag auf durchschnittlichem Niveau. Der Partialdruck des im Grundwasser gelösten CO2 blieb innerhalb der saisonalen Schwankungen, während das Helium-Isotopenverhältnis in Randgebieten hohe Werte zeigte. Satellitenbeobachtungen registrierten eine niedrige thermische Aktivität im Gipfelbereich, gelegentlich begleitet von moderaten thermischen Anomalien.

Die vulkanische Aktivität des Ätna war insgesamt durch eine mäßige, explosionsartige Aktivität im Nordostkrater und gelegentliche Ascheemissionen im Südostkrater gekennzeichnet. Im Bocca-Nuova- und Voragine-Krater dominierten hingegen variable Entgasungen mit unterschiedlichen Intensitäten.

Popocatepetl mit Aschewolken am 29.10.24

Popocatepetl stößt Vulkanasche bis auf 9100 m Höhe aus – Neues Satellitenfoto zeigt Eruption

Der Vulkan Popocatepetl ist weiterhin ungewöhnlich munter und setzt Aschewolken frei. Die letzte Eruption löste um 06:36 UTC eine VONA-Warnung aus. Die Aschewolke reicht derzeit bis zu einer Höhe von 8.500 Metern und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h in nördliche Richtung. Dabei driftet sie hunderte Kilometer weit und erreicht den Golf von Mexiko. Gestern Abend manifestierte sich eine Eruption, bei der die Asche bis auf eine Höhe von 9100 m aufstieg. In mehreren Gemeinden unter der Aschewolke wurde Ascheniederschlag festgestellt. Die Bevölkerung sollte Schutzmaßnahmen ergreifen. Insbesondere wurden kranke und alte Personen aufgefordert, Staubschutzmasken zu tragen.

In einem Update von CENAPRED heißt es, dass es zu Phasen kontinuierlicher Asche-Dampf-Exhalationen gekommen ist. Da die Phasen lange anhielten, gab es nur 5 davon. Der Tremor hielt mit einer Gesamtdauer von 1426 Minuten ungewöhnlich lange an. Er zeigt starke Fluidbewegungen im Untergrund an. Bei den Fluiden kann es sich um hydrothermale Gase und Tiefenwässer, aber auch um Magma handeln. Da der Vulkan vermehrt Asche ausstößt, wird wohl ein gasreiches Magma aufsteigen. Es wird auch rotglühende Tephra eruptiert, die in Kraternähe niedergeht.

Derweilen veröffentlichte die NASA ein neues Satellitenfoto einer Ascheeruption am Popocatepetl. Es wurde am 25. Oktober 2024 vom  Landsat-8-Satellit aufgenommen.

Der Popocatepetl ist seit 2005 in einer kontinuierlichen Aktivitätsphase begriffen, doch in dieser Zeit gab es Episoden mit mehr oder weniger starken Eruptionen. Mitte Oktober steigerten sich die Ausbrüche deutlich und es kam häufig zu Ascheregen. Die Asche birgt Risiken für Atemwege, Trinkwasser, Vieh und Ernten. Während Partikel in der oberen Atmosphäre für die Luftqualität weniger bedenklich sind, können sie weite Strecken zurücklegen. So wurde Asche am 26. Oktober über Sarasota, Florida, gesichtet, was zu einem farbenfrohen Sonnenuntergang führte.

Der Vulkan liegt etwa 70 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt, wo rund 30 Millionen Menschen in seinem Umkreis leben. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 2“, und die Bevölkerung wird aufgefordert, Abstand vom Krater zu halten. Am 20. Oktober stieg eine Gas- und Aschewolke 2 Kilometer hoch, begleitet von starken Erschütterungen.

Kanlaon mit sehr hohem Schwefeldioxidausstoß am 28.10.24

Kanlaon stößt enorme Mengen Schwefeldioxid aus – Warnung ausgegeben

Auf den Philippinen kommt die Erde nicht zur Ruhe: Nach einer Serie phreatischen Eruptionen am Taal und unwetterbedingten Laharen am Mayon sorgt nun der Kanlaon erneut für Schlagzeilen, weil er enorme Mengen Schwefeldioxid (SO₂) ausstößt.

PHILVOLCS brachte heute Vormittag eine entsprechende Warnung heraus und bezifferte den Ausstoß des Gases auf 10.074 Tonnen pro Tag. Dieser Wert wurde heute bei einer Flyspec-Messkampagne ermittelt. Bei Flyspec handelt es sich um ein mobiles Messinstrument, das zur Überwachung von vulkanischem Schwefeldioxid-Ausstoß eingesetzt wird. Es verwendet ein spezielles Spektrometer, das UV-Licht misst und das charakteristische Absorptionsmuster von Schwefeldioxid erkennen kann. Das Gerät wird oft auf Fahrzeugen, Hubschraubern oder neuerdings auf Drohnen montiert und nahe eines Vulkans entlang einer bestimmten Route bewegt, um den Gasgehalt in der Luft aufzuzeichnen. Welches Transportmittel eingesetzt wurde, teilten die Vulkanologen nicht mit.

Die aktuellen Messungen enthüllten den fünfthöchsten Schwefeldioxid-Wert seit Beginn der instrumentellen Gasüberwachung des Vulkans. Kanlaon emittierte in diesem Jahr vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 erhöhte Mengen an vulkanischem SO₂ mit einer durchschnittlichen Rate von 1.273 Tonnen pro Tag. Seitdem sind die Emissionen besonders hoch und liegen aktuell bei durchschnittlich 4.210 Tonnen pro Tag. Schwefeldämpfe wurden sowohl in Canlaon City als auch in geringerem Maße in den Barangays Panubigan und in einigen anderen Ortschaften wahrgenommen. Besonders bei Windstille kann VOG entstehen.

Warnungen der Vulkanologen von PHILVOLCS

Längerer Kontakt mit vulkanischem SO₂ kann insbesondere in Gemeinden in direkter Reichweite schwacher Windfahnen zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Diese sollten Expositionen vermeiden und sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Wer ins Freie muss, dem wird empfohlen einen Atemschutzmaske zu tragen.

Eine Besteigung des Vulkans ist verboten. und es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometern Radius um den Gipfel. Gemeinden entlang der Flusssysteme an den südlichen und westlichen Hängen, die bereits Lahare und Schlammlawinen erlebt haben, sollten bei vorhergesagtem oder einsetzendem starken Regen über dem Vulkan Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Mallorca: Flutkatastrophe nach Unwetter am 28.10.24

Unwetter auf Mallorca verursacht Überflutungen – Höhlentour von VGeV-Mitgliedern gecancelt

In der Nacht zum Montag wurde des Deutschen liebste Ferieninsel -Mallorca- ein weiteres Mal von heftigen Unwettern und starken Regenfällen heimgesucht. In den Gemeinden Campos und Petra wurden Spitzenwerte in Bezug auf den Niederschlag gemessen:  Pro Quadratmeter gingen bis zu 101 Litern Regen nieder. Auch in anderen Teilen der Insel, darunter Porreres und Palma, wurden erhebliche Niederschläge gemessen.

Aufgrund des starken Regens mussten fünf Personen von der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugen befreit werden, die im Hochwasser eingeschlossen waren. Die Fahrzeuge wurden wie Spielzeuge von den Fluten mitgerissen. Zudem kam es zu großflächigen Überschwemmungen und zu vollgelaufenen in Kellern und Tiefgaragen.

Die schweren Regenfälle führten zur Sperrung zahlreicher Straßen, darunter auch die Schnellstraße zwischen Palma und Manacor sowie die Ringautobahn von Palma. Von den Verkehrsbehinderungen waren insbesondere die MA-2203, die MA-4015 in Richtung Cales de Mallorca sowie mehrere Abschnitte der MA-15 betroffen. Auch auf der Ringautobahn von Palma kam es zu langen Staus. Zusätzlich war der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Petra und Manacor zeitweise unterbrochen.

Besonders dramatisch war die Lage in Porto Cristo im Osten Mallorcas, wo der Bach Torrent de Llebrona in einer Sturzflut über die Ufer trat und Hochwasser verursachte. Urlauber und Einheimische wurden zur Vorsicht aufgerufen, da das Wasser voraussichtlich weiter ansteigen würde.

Bis zum frühen Montagmorgen galten inselweit Wetterwarnungen, die inzwischen aufgehoben wurden. Für den restlichen Montag ist überwiegend sonniges Wetter mit Temperaturen bis zu 25 Grad angesagt, während am Dienstag bereits die nächsten Unwetter drohen.

Höhlentour von VGeV-Mitgliedern muss verschoben oder abgesagt werden

Tatsächlich befinden sich zwei Mitglieder der Vulkanologischen Gesellschaft auf Mallorca, die sich dort zu einer Höhlentour trafen. Ein der beiden wurde im Auto von der Sturzflut in einem der Wasserabläufe überrascht und konnte sich gerade so noch in Sicherheit bringen. Die Höhlentour scheint aufgrund der Wetterlage erst einmal gecancelt zu sein.

Ich selbst wurde letzte Woche Zeuge der Regenfälle in Catania, wobei ich das eigentliche Hochwasser nicht mitbekam. Auch auf Stromboli kam es zu starken Regenfällen, die ein weiteres Mal Lahare auslösten. In der Folge der Unwetter kam ich nicht bis zum Stromboli, sondern nur nach Vulcano. Am Ätna konnte ich feststellen, dass sich auf den Straßen Lavaschutt angesammelt hatte, der von den Wassermassen mitgerissen wurde. Zu dieser Zeit kam es auch zu massiven Überschwemmungen in Norditalien und Frankreich. Diese Art der Unwetter häufen sich in den letzten Monaten signifikant. Eine Mitschuld tragen die viel zu hohen Wassertemperaturen des Mittelmeers.