Der guatemaltekische Vulkan Pacaya steigerte heute Nacht seine Aktivität und eruptiert kleine Lavafontänen aus dem Mc Kenney Krater. Sie speisen multiple Lavaströme, die auf den Vulkanflanken unterwegs sind. Sie sind von umliegenden Gemeinden aus gut sichtbar und sorgten für Alarmstimmung bei der Bevölkerung. Bereits vor 3 Tagen gab es eine Phase erhöhter Aktivität. Für mich sieht es so aus, als würde der Pacaya paroxysmale Eruptionen erzeugen. Allerdings wird scheinbar nicht viel Vulkanasche ausgestoßen, denn VONA-Warnungen gibt es nicht. Was fehlt sind auch aktuelle Berichte der Vulkanologen von INSIVUMEH. Offensichtlich macht der Corona-Lockdown und Geldmangel der Behörde zu schaffen.
Kanlaon: Anstieg der Seismik
Unter dem philippinischen Vulkan Kanlaon wird seit 2 Tagen eine Zunahme der seismischen Aktivität festgestellt. PHILVOLCS berichtete gestern über 136 vulkanotektonische Erdbeben, die den Vulkan erschütterten. In den letzten 24 Stunden wurden 108 Beben registriert. An beiden Tagen wurden insgesamt 5 Beben mit Magnituden größer/gleich 3 festgestellt. Sie wurden von den Anwohnern umliegender Orte gespürt. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 4,7, was für ein vulkanotektonisches Beben schon sehr stark ist. Entsprechend groß ist die Besorgnis, dass sich der Vulkan auf einen größeren Ausbruch vorbereiten könnte. Dampfwolken steigen bis zu 300 m über den Gipfelkrater auf. Die Schwefeldioxid-Emission betrug gestern 438 Tonnen am Tag. Seit Januar wird eine leichte Inflation registriert. Trotzdem steht die Warnstufe nur auf „1“. Es gilt eine 4 km Sperrzone um den Krater.
Semeru weiterhin aktiv
Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiterhin fleißig in Eruption begriffen. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Zwischen 6.00 Uhr und 12.00 Uhr registrierten die Vulkanologen vom VSI 17 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 12 und 20 mm und dauerten bis zu 140 Sekunden an. Auffällig ist, dass es seit 3 Tagen kaum vulkanisch bedingte Erdbeben gibt. Es sieht so aus, als würde der Magmenaufstieg nachlassen.