Am Pacaya wurde ein neuer Lavastrom beobachtet. Er hat eine Länge von 400 m und fließt in nordwestlicher Richtung. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen aus dem neuen Kegel im Mc Kenney Krater. Glühende Tephra wird bis zu 50 m hoch ausgeschleudert. Eine Gaswolke steigt bis zu 300 m über Kraterhöhe auf und driftet 500 m weit. Während der Aufstieg zum Kraterrand offiziell gesperrt ist, kann man mit einem Bergführer bis zum Lavastrom vordringen. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Dafür, dass es einen aktiven Lavastrom gibt, ist es ein geringer Wert.
Pacaya liegt nahe der guatemaltekischen Hauptstadt und ist von dort in kurzer Zeit erreichbar. Daher ist der Vulkan nebst Nationalpark ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel. Das Foto stammt aus dem Archiv und zeigt Lavaströme im Süden des Vulkans.
Fuego mit hoher Thermalstrahlung
Anders sieht es am Fuego in Guatemala aus. Hier wird mit 146 MW eine Thermalstrahlung von hoher Leistung registriert. Die Länge des Lavastroms in der Schlucht von Seca wird immer noch mit 300 m angegeben. Anhand der deutlich gesteigerten Wärmestrahlung nehme ich an, dass der Lava-Nachschub stärker geworden ist. Dafür spricht auch eine Abnahme der Explosivität des Vulkans. Glühende Tephra steigt nur noch 200 m über Kraterhöhe auf. Sie wird in strombolianischen Eruptionen gefördert, die bis zu 15 Mal pro Stunde stattfinden.
San Miguel mit erhöhter Seismik
Seit gut 2 Wochen registriert man am San Miguel in San Salvador erhöhte Seismik. Es wurden täglich zahlreiche schwache Erdbeben registriert, die darauf hindeuteten, dass sich Magma im Untergrund bewegte. In den letzten Tagen war die Seismik allerdings wieder etwas rückläufig. Die Vulkanologen beobachten den Vulkan genau, schätzen das Risiko einer kurzfristig einsetzenden Eruption als gering ein.
Sabatiner Berge: Neue Studie zu tödlichem Unfall
Die Sabatiner Berge befinden sich 50 km nördlich der italienischen Hauptstadt Rom und sind teilweise vulkanischen Ursprungs. In einem Country Club, zwischen 2 Vulkanen gelegen, kam es im Jahr 2011 zu einem Unfall mit Todesfolge, als 4 Männer in einem geschlossenen Kellerraum stiegen. Nach wenigen Sekunden verloren sie das Bewusstsein. Als sie nach 40 Minuten geborgen wurden, war eine Person tot. Ein weitere Mann erlitt irreparable Hirnschäden. Die Ursache des Unfalls war schnell geklärt: Kohlendioxid und Schwefelgase hatten sich im Raum -der als Ausgleichsbehälter für ein Schwimmbecken genutzt wurde- angesammelt. Nun wurde eine Studie veröffentlicht, die bestätigt, was von Anfang an vermutet wurde: die Gase waren vulkanischen Ursprungs. Sie bestätigen, dass sich in der Nähe Roms ein Vulkangebiet befindet, dass tatsächlich wieder aktiv werden könnte.