Sturmtief „Ciarán“ fegt über Frankreich hinweg – Ausläufe erreichen Deutschland
In den letzten Tagen wurde vor dem Sturmtief „Ciarán“ gewarnt, das seit gestern im Nordwesten Frankreichs und im Südosten Englands wütet. Dabei werden Windgeschwindigkeiten von Orkanstärke erreicht, die ein großes Zerstörungspotenzial haben. Duetschalnd wird heute Morgen von Ausläufern des Sturms getroffen, der hier „Emir“ heißt. Das Tiefdruckgebiet entwickelte sich in sehr schnellem Tempo über dem Atlantik und fällt somit unter das Superlativ Bombogenese. Darunter versteht der Meteorologe die Entwicklung eines Tiefdruckgebiets, bei dem der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Dies ist auf die hohen Temperaturunterschiede zwischen Süden und Norden sowie die warmen Wassertemperaturen im Nordatlantik zurückzuführen. Im Herbst sind starke Stürme in Westeuropa aufgrund dieser Faktoren nicht ungewöhnlich. Dennoch soll „Ciarán“ ungewöhnlich stark sein. In Frankreich spricht man vom stärksten Sturm seit Jahrzehnten.
Über dem Atlantik und dem Ärmelkanal wurden Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h gemessen. An Lad schächte sich der Wind ab, doch bis jetzt traten immerhin Böen auf, die bis zu 148 km/h schnell waren. Geschwindigkeiten von bis zu 170 km/h wurden prognostiziert und liegen im Bereich des möglichen. So starke Winde können beachtliche Schäden an der Infrastruktur verursachen und auch Menschenleben gefährden. an den Küsten drohen bis zu 10 Meter hohe Wellen und Sturmfluten.
Besonders heftige Auswirkungen werden in folgenden Regionen erwartet:
- Bretagne, Westküste Frankreichs, Wales, Südengland, Ärmelkanal und Nordfrankreich werden ab Mittwochabend vom stärksten Windfeld erfasst.
- In der Bretagne und auf den Inseln des Ärmelkanals sind Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern möglich.
- Auf dem Meer können Böen von bis zu 200 Kilometern pro Stunde auftreten, begleitet von über zehn Meter hohen Wellen vor der Westküste Frankreichs.
- Sturmfluten sind an den Küsten aufgrund der Flutgefahr möglich, was zu Strandaufspülungen und Überflutungen führen kann.
- Kräftiger Regen könnte Überschwemmungen und Hochwasser verursachen, insbesondere in Irland, den britischen Inseln, Westfrankreich und Nordspanien.
Nicht nur im Nordwesten Europas wüten derzeit Unwetter. Auch in der Mittelmeerregion stürmt es und es kommt zu Überschwemmungen. Vorgestern wurde Mailand von starken Unwettern getroffen und es kam zu Überflutungen. In Venedig drückte ein Sturm ungewöhnlich viel Wasser in die Lagune, so dass die Fluttore des Schutzsystems „Mose“ geschlossen werden mussten. So blieb die historische Stadt von einem katastrophalen Hochwasser verschont.