Okmok: Ausfall des Überwachungsnetzwerkes

Überwachungsnetzwerk am Okmok ausgefallen – AVO ruft Stufe der Ungewissheit aus

Der Aleutenvulkan Okmok liegt auf der Insel Umnak und zählt zu den aktivsten Feuerbergen des US-Bundesstaates Alaska. Der Vulkan besticht durch seine große Caldera mit einem Durchmesser von 10 Kilometern. Sie beherbergt mehrere Vulkankegel und einen Kratersee.

Der Okmok eruptierte zuletzt im Jahr 2008 größer, als Aschewolken bis in die Stratosphäre aufstiegen und eine Gefahr für den Flugverkehr darstellten. Daher ist eine lückenlose Überwachung des Vulkans wichtig, doch wie das AVO heute bekanntgab, ist diese nicht mehr gewährleistet, denn das Datenübertragungssystem des seismischen Netzwerkes ist zum großen Teil ausgefallen. Es arbeiten nur noch einige Kanäle, die Daten einzelner Messstationen übermitteln. Doch diese Daten sind nicht ausreichend, um den Aktivitätsstatus des Okmok zuverlässig zu bestimmen.

Das AVO geht davon aus, dass der Ausfall voraussichtlich mehrere Wochen oder länger andauern wird. Dadurch ist es derzeit nicht möglich festzustellen, ob der Vulkan Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs zeigt, und Aktivitätsberichte zeitnah zu bestätigen oder zu widerlegen.

Aufgrund der unzureichenden Überwachung wurden der Warnstatus für den Flugverkehr sowie die Vulkan-Alarmstufe von „Grün“ auf „Nicht zugewiesen“ gesetzt. Ähnlich wie bei anderen Vulkanen ohne seismische Echtzeitüberwachung wird das AVO weiterhin Satellitenbilder, regionale seismische, Infraschall- und Blitzdetektionsnetzwerke sowie Berichte von Piloten und Bodenbeobachtern nutzen, um Anzeichen vulkanischer Aktivität zu erkennen.

Alaska und die Aleuten beherbergen über 130 Vulkane und vulkanische Zentren, von denen etwa 50 als aktiv gelten, d. h., sie haben in den letzten 10.000 Jahren (im Holozän) mindestens einmal eruptiert.

Die Vulkane erstrecken sich über den Aleutenbogen, eine etwa 2.500 km lange vulkanische Inselkette, die durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Nordamerikanische Platte entlang der Aleuten-Subduktionszone entstanden ist. Dem AVO (Alaska Volcano Observatory) untersteht dem USGS und obliegt die Überwachung der Vulkane der Region.