Erdbeben Mw 4,1 erschüttert Österreich – Leichte Schäden möglich
Datum 01.02.2024 | Zeit: 01:59:20 UTC | Lokation: 47.669 ; 15.890 | Tiefe: 5 km | Mw 4,1
Heute Nacht kam es in Niederösterreich zu einem Erdbeben der Momentmagnitude 4,1. Lauft GFZ Potsdam lag das Hypozentrum in einer Tiefe von 5 km. Der österreichische Erdbebendienst GeoSphere kam auf eine Lokalmagnitude von 4,5. Das Epizentrum wurde 12 km südwestlich von Ternitz festgestellt und ereignete sich um 02:59:20 Uhr Lokalzeit. Zahlreiche Anwohner der Region wurden aus dem Schlaf gerissen und meldeten den Erdstoß nicht nur beim Erdbebendienst, sondern auch bei Polizei und Feuerwehr. So schrieb ein Bebenzeuge in den Wahrnehmungsmeldungen: „Heftiges horizontales Rütteln für ein paar Sekunden. Lose Gegenstände fielen um bzw. runter.“ Ein anderer meinte: „Es war ein plötzliches Zittern, aber sehr kurz, vielleicht 2 Sekunden, und es ließ für vielleicht 5 Sekunden nach. Ich hörte, wie etwas ins Haus fiel, aber nichts Großes. Es könnte ein Bild gewesen sein, das an der Wand hing. Wir wohnen drei Stockwerke höher. Ich war schon wach, sonst hätte ich es wahrscheinlich gar nicht erlebt. Der letzte Bebenzeuge befand sich sogar mehr als 130 km vom Epizentrum entfernt. So war der Erdstoß nicht nur in weiten Teilen Österreichs zu spüren, sondern auch in den angrenzenden Ländern. Erdbeben dieser Magnitude können bereits leichte Schäden an der Infrastruktur verursachen und es ist wahrscheinlich, dass es in den Ortschaften nahe des Epizentrums zu Rissbildungen in Hauswänden gekommen ist, besonders, da der Erdbebenherd sehr flach lag, so dass sich der moderate Erdstoß relativ stark an der Oberfläche auswirkte.
Seit gut 2 Wochen gibt es vermehrt Erdbeben in Österreich. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich aber nicht in dem Bereich der letzten Beben, sondern weiter östlich davon. Während die früheren Erdbeben am Nordrand der Alpen zwischen Innsbruck und Salzburg auftraten, ereignete sich der Erdstoß heute am Ostrand der Alpen zwischen Graz und Wien. Auch der Neusiedler See ist nicht fern. Das Beben lag am Südwestrand des Wiener Beckens, bei dem es sich um ein tektonisch entstandenes Scherungsbecken handelt, und dürfte mit einer der Störungszonen assoziiert gewesen sein, an der das Becken absackte.