Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Aktivität: Hawaiianisch
Thermische Anomalie am Nyamuragira detektiert
Seit einigen Tagen wird wieder eine moderate Wärmestrahlung detektiert, die vom kongolesischen Vulkan Nyamuragira ausgeht. Der Virungavulkan liegt in der Provinz Kivu in Sichtweite des bekannteren Feuerbergs Nyiragongo. Wie bei MIROVA angezeigt wird, hat die Wärmestrahlung eine Leistung von 100 MW. Vorgestern erreichte der Wert 112 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto lässt sich im Infrarotspektrum eine größere Wärmeanomalie durch Wolken hinweg erahnen. Auf einem Bild vom 24. Oktober kann man eine ovale Wärmeanomalie im Krater sehen, die auf einen Lavateich hindeutet. Ähnliches ist auch auf älteren Fotos auszumachen. Es liegt die Vermutung nahe, dass sich hier tatsächlich eine relativ stabile Lavaansammlung etabliert hat. Da es keine Beobachtungen des Geschehens aus der Nähe gibt, kann man das Geschehen nicht verifizieren. Tatsächlich sieht es auch nicht so aus, als würde sich die politische Situation im Kongo verbessern und Rebellen machen die Gegend weiterhin unsicher, so dass es keine Besteigungen des Vulkans gibt. Das gilt leider auch für den Nachbarvulkan Nyiragongo, der vor Corona über eine passable touristische Infrastruktur verfügte. Auch von diesem Vulkan geht eine schwache Wärmestrahlung aus und auf den Satellitenbildern ist ein kleiner Hotspot zu erkennen. Dieser deutet auf heiße Gase hin, die von Magma ausgehen, das hoch im Fördersystem steht.
Wo wir gerade beim Thema Vulkane in Afrika sind: Der Ol Doinyo Lengai in Tansania hüllt sich ebenfalls hartnäckig in Wolken. Das letzte wolkenfreie Bild stammte vom 25. September und enthüllte eine kleine thermische Anomalie im Krater, die von einem aktiven Hornito ausging. Dieser befand sich im nordöstlichen zentralen Kraterbereich. Der vierte aktive Vulkan Ostafrikas ist der Erta Alé in Äthiopien. Hier gab es im Oktober eine größere Eruption, bei der Lavaströme gefördert werden. Aktuell scheint sich die Lage aber wieder normalisiert zu haben. Auf dem jüngsten Satellitenbild vom 25. Oktober sind nur drei kleine Hotspots zu sehen gewesen. Zwei markieren Hornitos/Förderschlote im Bereich des ehemaligen Südkraters, der inzwischen komplett aufgefüllt ist. Ein dritter Hotspot befindet sich am südlichen Kraterrand des Nordkraters.