Nordsee: drohende Umweltkatastrophe durch Gasleck

Auf eine Bohrinsel in der Nordsee vor Schottland ist es zu einer folgenschweren Panne gekommen: dort strömen große Mengen Erdgas aus, welches zu eine Umweltkatastrophe führen könnte. Das Gas enthält viel Schwefelwasserstoff, welches hochgiftig für die Meeresbewohner ist. Forscher befürchten sich ausbreitende Todeszonen in der Nordsee. Schwefelverbindungen hatten auch während des submarinen Vulkanausbruches vor der Kanareninsel El Hierro zu einem Fischsterben geführt. Der Betreiber der Bohrinsel ist der französische Ölkonzern Total, welcher nun ein Spezialschiff zur Überwachung und Untersuchung des Defektes auf den Weg gebracht hat.

Unterdessen werden die Pläne des Energieriesen RWE-Dea immer konkreter im Wattenmeer der Nordsee nach Öl zu Bohren. Dort vermutet man ein Erdölvorkommen von 23 Millionen Kubikmetern. Sollten sich die Vermutungen bestätigen, dann würde Deutschland weniger abhängig von Ölimporten aus dem nahen Osten werden. Die Anträge für Probebohrungen sind bereits gestellt und einige kommunale Politiker befürworten das Unterfangen. Die Kosten hierfür werden mit 100 Millionen Euro kalkuliert. Viel größer dürften die Umweltschäden sein, sollte es dort zu einer Panne kommen und Erdöl austreten.
Naturschützer befürchten indes einen massiven Eingriff in das empfindliche Ökosystem des Wattenmeeres und halten es zudem für gesetzwidrig.
Mir ist es vollkommen unverständlich, wie man Bohrungen im Nationalpark Wattenmeer genehmigen kann. Wie korrupt sind die Behörden? Werden Nationalparks tatsächlich nur ausgewiesen um EU-Richtlinien zu erfüllen, oder geht es noch um Umwelt- und Naturschutz? Wenn ich dabei erwischt werde, wenn ich mein Auto in der Einfahrt wasche muss ich mit einem Bußgeld rechnen und den Konzernen wird jede Freiheit gewährt.
Wie ist Euer Standpunkt zu dem Thema? Was ist wichtiger, Umweltschutz, oder Wirtschaftsboom?

15 Gedanken zu „Nordsee: drohende Umweltkatastrophe durch Gasleck“

  1. Diese Debatte passt ja mal wirklich zum Jahr 2012, und ich meine das jetzt positiv. Keine Schauermythen und Panikmache mit Supervulkan, Komet oder Nibiru etc, sondern eine nüchterne Betrachtung, Bestandsaufnahme sozusagen, der real drohenden Gefahren in der nicht zu entfernten Zukunft: Naturvernichtung, Welthunger, Religionskriege. Die meisten Menschen wollen nur ihren Alltag bewältigen, was wirklich auch schon mehr sein kann, als mancher schafft. Und die oft wenigen Freizeiten genießen. Sie glauben auch, eh nichts ändern zu können. Will man etwas ändern, hat man leider immer noch auch schnell das Image des etwas lebensuntüchtigen „Träumers“ weg, ausgestorben nach 1969.
    Aber ab und zu kommt man, wenn man „träumt“ und etwas „kreativen Abstand“ hat auf gute Gedanken und Eingebungen, für die im täglichen Trott oder Gehetze kein Raum ist. Wie hieß es doch:“wer arbeitet, kommt nicht auf dumme Gedanken“. Wer arbeitet, denkt oft überhaupt nicht nach, es sei denn über die Arbeit und den Wettbewerb. Wie eine Maschine klingt klischeehaft, aber es hat doch was davon.Wir sollten alle mal immer wieder ein bisschen mehr kreativ faulenzen, glaube ich, sacken lassen, bis sich durch Distanz zum ganzen Trubel und Irrsinn ein klareres Bild abzeichnen kann.
    Wenn der Abstand zwischen Reich und Arm weltweit immer mehr zunimmt, Benachteiligte und Ungebildete wenig individuelles Bewusstsein entwickeln, werden sie sich mit fanatischen Führern und Ideologien/Religionen verschiedener Art identifizieren. Das führt zu Kriegen, irgendwann auch atomar. Selbstgemachte Apoklaypse, über die nicht mehr viel geredet wird, obwohl jetzt mehr Staaten Atomwaffen besitzen als früher. Stattdessen geht es um Kometen und Supervulkane. Ein solcher, nicht selbstverschuldeten Untergang wäre halt weniger peinlich und „man konnte ja eh nichts dagegen tun“

    Schöne Träume ,-}

    Hella

  2. Tja, die Erde wird unser Ende wenig kratzen und in ein paar Zentauren nach dem „BigBang“ wird sich die Natur erholen und nur Fossilien in Bruchstücken von unseren Untaten zeugen! So sehe ich das, wie es unseren Verantwortlichen mit der Energiewende halten wird ja grad mit der Kürzung der Solarsubventionen gezeigt…
    Grüße, Andreas

    • ja, der erde als geologischer himmelskörper kann es egal sein… was wir anrichten bedroht halt die jetzige lebewelt, aber das leben findet immer einen weg, selbst von naturkatastrophen wie dem menschen wird es sich sehr wahrscheinlich wieder erhohlen.

  3. Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, erst dann werdet Ihr feststellen das man Geld nicht essen kann.

    Weissagung der CREE

  4. history repeating
    das szenario war und ist immer das gleiche…der „wohlstand“ führt automatisch zu degeneration der stärksten population und somit zur dezimierung bzw auslöschung dieser…irgendwo bleibt ein kleiner kern „natürlich lebender“ übrig , der das spiel von vorne beginnt…das spiel läuft seit zigtausend jahren so und vllt ist es auch gut, dass die „alten geschicten“ vergessen/verdrängt werden und somit das spiel verlängert wird bis es wieder an den point of no return kommt.
    „viracocha“ und sein „see aus fett“ sind da nur ein beispiel das gerade zum thema erdöl passt.
    „brot und spiele“ wurde auch nur von den römern adaptiert…dazu noch unter gewaltigen logistischen leistungen um löwen, elefanten, tiger usw in die arenen zu bringen..zum spass der gehobenen gesellschaft..die unterschicht hatte davon ja nichts (ausser arbeit)
    die menschheit hatte vor 3000-5000 jahren einen essentielleren wissensstand wie heute, geholfen hat es trotzdem nichts denn die gier und die missgunst waren immer stärker wie die vernunft

    mir fällt da nur ein zitat von prentice mulford ein „in dem maße wie die technischen hilfsmittel anwachsen, schwinden die möglichkeiten“

  5. Ich befürchte der Großteil der Menschen ist recht gedankenlos und folgsam wie Schafe die zur Schlachtbank geführt werden, solagne es ihnen auf den Weg dorthin einigermaßen gut geht: Brot und Spiele für das Volk! Dass wussten schon die römischen Kaiser für sich zu nutzen, seitdem hat sich nichts geändert, ausser das die gleichen Strukturen und Systeme unter dem Dekmantel der Demokratie getarnt werden.
    Meiner Meinung nach verkraftet unser Planet maximal 1 Milliarde Menschen auf unserem postindustriellen Wohlstandsniveau und wenn nicht bald ein generelles Umdenken geschieht siehts schlecht aus!

  6. Liebe Leute, Ihr überseht da etwas ganz wesentliches, nämlich dass die intakte Umwelt weder vermehrbar noch wiederherstellbar ist, weshalb jeglicher Eingriff mit welcher Begründung auch immer ein weiterer Schritt Richtung Untergang ist. Es gibt genug Alternativen zum Öl, nur wenn wir aus Bequemlichkeit und Angstmache oder um des Profits anderer Willens jeglicher Zerstörung von natürlichen Lebensraum zustimmen, so werden wir eines Tages feststellen, dass wir in einer verseuchten, vergifteten, lebensfeindlichen Betonwüste aufwachen und nichts mehr finden können, wo es noch LEBENSWERT wäre. Was werdet Ihr Euren Kindern und Enkeln sagen, wenn Sie Euch eines Tages anklagen oder fragen warum Sie nicht mehr LEBEN sondern nur mehr dahinvegetieren können, wenn alle Natur geschändet und zerstört ist, die Bodenschätze für wertlosen Unsinn ausgebeutet sind ?
    Es gibt bereits genug Lösungen (Benzin aus Sand/Silane, Sonnenenergie, Geothermalenergie, Vakuumfluktuation uvm)
    Wenn Ihr alle so leicht und bedenkenlos bereit seid Umweltschutz dem Profit der Konzerne zu opfern, dann habt Ihr wirklich noch nicht verstanden, dass Ihr an all dem Profit keinen Anteil haben werdet, aber die Kosten von Umweltschäden allein tragen dürft.

    Andreas

  7. Meine Meinung ist: Die Wirtschaft wird immer dazu tendieren, das tun was ihr für den Moment am meisten Profit bringt, ihr an der Börse nützt und sie „wettbewerbsfähig“ hält. Das sieht sie überwiegend als ihre einzige Verantwortung, über den Rest nachzudenken ist der Job anderer. Den müssen die anderen, nämlich die Politiker, …naja…wir, dann aber auch tun! Die Wirtschaft tut es nicht, wenn sie nicht dazu gezwungen wird, alles gegenteilige ist die rühmliche Ausnahme. Insofern sollten wir nicht zuviel Verständnis für sie aufbringen, das tut sie schon genug selbst! Den Nationalpark Wattenmeer müssen wir bewahren, mir ist auch unverständlich, wie man einen Ölabbau dort auch nur erwägen kann. Deutschland ist auch nicht besser als George Bush gegenüber der Natur von Alaska, wie es aussieht. Ich wüsste gern was in den Bestimmungen für Nationalparks drinsteht, wenn Abbau von Rohstoffen noch nicht klar ausgeschlossen ist, sollte man das schleunigst tun. Das erinnert mich auch wieder an die gerade zur Zeit heftige Debatte um den weiteren Stein-Abbau der Eifelvulkane, aufgrund der Freigabe eines größeren Areals an einen Konzern. Also ganz aus unserem Hauptthema hier. Auch hier geht es um einen Rohstoff, wenn auch nicht von ganz so großer Bedeutung wie das Öl. Die Vulkaneifel ist zwar kein Nationalpark, aber ein Naturpark und ausgezeichneter Geopark. Das schützt sie aber nicht vor einem alten „Bergrecht“, das dem Steinabbau den Vorrang vor allen anderen Interessen einräumt, und das erstaunlicherweise, obwohl der Tourismus inzwischen der bedeutendere Wirtschaftszweig dort ist und die Landschaft natürlich erhalten will. Welche Lobbyisten waren denn da wohl am Werk? Die Bevölkerung hatte jedenfalls nicht viel zu melden, seit einigen Monaten gibt es die IG Eifelvulkane in Daun, die sich dagegen wehrt. Ohne eine Gesetzesänderung, die dem Naturerhalt den Vorrang einräumt, wird von unseren Vulkanen nach und nach das meiste verschwunden sein, immer „nur ein bisschen“ mehr. Und neue gibt es nicht so schnell, wie es aussieht. Ich finde die Sache müsste in der Öffentlichkiet viel mehr diskutiert werden. Auch die Vulkaneifel ist eine ganz besondere und schützenswerte Landschaft Deutschlands und Europas und nicht nur Angelegenhiet der Ansässigen. –
    Ich denke, dass ein großes Problem der Mangel – oder eher die Auswahl! – an Information an die Bevölkerung ist. Von so manchen umweltfreundlichen u n d technologisch sinnvollen Alternativen erfahren wir garnichts. Was den Energierieriesen profitabträglich erscheint, verschwindet unter dem Tisch.
    Soweit ich weiß, hat z.B. Norwegen Deutschland mal Erdgas angeboten, es sollte mit Pipelines zu uns befördert werden, will ja mal hofffen, nicht gerade durch das Wattenmeer. Es wäre eine sinnvolle Alternative zu Atomkraft und Öl gewesen, zumindest zu einem nicht unwesentlichen Teil. Aber es passte den Energiekonzernen nicht ins Konzept und iregndwie war dann nie mehr die Rede davon. Das Energieproblem ist wahrscheinlich letzten Endes am besten dezentral zu lösen, in einer Kombination verschiedener naturverträglicher Möglichkeiten. Aber das bedingt eine ganz andere Struktur der Wirtschaft und vielleicht auch der Gesellschaft – und wer wird das umsetzen? Dann kommen die üblichen Drohungen mit „Licht aus“ und Abbau der Arbeitsplätze. Aber da sollte man auch genauer hinsehen, statt sich gleich beeindrucken und zu schnell erpressen zu lassen.
    Aller Luxus u n d eine intakte Natur geht nicht? Einmal brauchen wir nicht wirklich jeden Luxus immer, und dann -, wer behauptet denn das immer so schnell und warum wohl? Da sollte man doch erstmal alle Möglichkeiten geprüft haben!

    Hella

  8. Solange das Ganze gut abgesichtert,wie bei der Bohrinsel Mittelplate,ist,will ich nicht meckern.Aber ein Unfall kann immer passieren,was dann ?!

    Und ich stell mir lieber Windräder auf den Deich,als viele Ölplattformen in das Watt !!!

    Viel lieber müssen wir nach Alternativen suchen ! Aber es ist ja bequemer,nur das bereits vorhandene zu nutzen,als neue Wege zu gehen ! :-(

  9. solange wir den Wachstum der Erdbevölkerung nicht in den Griff bekommen ist der Planet Erde sowieso verloren. Wir zeigen immer auf andere Länder „Schützt doch euren Regenwald, macht dies und macht das“, aber was machen wir denn in Deutschland bzw. in Europa vor. Das zeigen mir doch schon wieder die Kommentare. Jeder denkt kleinkarriert nur an sich. Scheiß aufs Wattenmeer, hauptsache der Benzinpreis stimmt. Und Tschüß Natur und Tiere!!!

    • Ja, die wachsende Erdbevölkerung ist das Hauptproblem und das die sogenannten „Dritte-Welt-Länder“ den Industrienationen nacheifern. Niemand kann es den Menschen dort verübeln, dass sie in Wohlstand leben möchten, doch leider machen sie auf den Weg dorthin die gleichen Fehler wie wir und die westliche Welt leistet ihren besonderen Beitrag dazu bei. Da werden Rohstoffe geplündert und veraltete Industrieanlagen exportiert, dass die Schornsteine nur so qualmen. Schuld ist die Profitgier der Mächtigen. Wie gesagt, Wirtschaftssysteme die auf Wachstum basieren, statt auf ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Und wir spielen alle mit…

  10. Ich sehe eine mögliche Lösung der Umweltprobleme in einer Reduzierung des Konsums. Das schont auch den Geldbeutel, wird natürlich in einer Gesellschaft, deren Wirtschaft auf Wachstum basiert, niemals gefördert werden.
    Im Endeffekt liegt es in der Hand des Konsumenten über sein Kaufverhalten Preise zu bestimmen. Solange trotz der exorbitanten Benzinpreise die Autobahnen Sonntags voll sind, wird der Benzinpreis nicht mehr runter gehen, egal wieviele Ölvorkommen gefunden werden! Zudem halte ich Öl für viel zu kostbar, um es zu verbrennen!

  11. Hallo,

    UMWELTSCHUTZ ist gut und wichtig und sicher auch in bestimmten Ausmaßen richtig, aber man kann es auch übertreiben. Wenn es Öl unter dem Watt gibt, dann sollte man dies aus Gründen von Preissenkungen und Unabhängigkeiten auch nutzen können, dies könnte mit den heutigen Möglichkeiten auch als Fernbohrung von Land aus (etwas teurer) unter dem Watt durch geschehen. Somit könnte/dürfte meiner Einschätzung nach kein Öl im Watt an der Oberfläche austreten können.

    Was passiert eigentlich mit den Ölvorkommen, wenn die Lagerstätten z.B. durch heftige Erdbeben (wie zuletzt in Sumatra, Japan oder Chile) aufbrechen und das Öl in die Umwelt sprudelt. ???? Wer ist denn dann für die Umweltverschmutzung zu verklagen. Geht das dann auch auf das Konto der Ölkonzerne, weil die es versäumt haben das Ölfeld zu leeren.

    Ich persönlich halte den Schutz der Umwelt für absolut richtig, aber es geht nicht, dass wir allen Luxus und Annehmlichkeiten haben wollen, aber der Umwelt passiert nix. Ich bin ein Gegner des exessiven (zurück auf die Bäume Ihr Aaffen) und übertriebenen Umweltschutzes, aber die Umwelt (es gibt nur eine) ist schützenswert. Ich wette, das ein Abbau der übermäßigen und ständig wachsenden Bürokratie die Umwelt wesentlich nachhaltiger schützen kann. Auf dem Bürosektor in dem ich tätig bin, gehe ich sogar davon aus, dass die Kopier- und Druckwut aus Dokumentationspflichten im Rahmen einer Abschaffung mehr Bäume retten können, als druch das Waldsterben hingerichtet werden. Der Stromverbauch würde sinken und mindestens ein AKW würde weniger gebraucht werden.

    Grüße aus Dormagen

    • Hallo ich sehen das genau so wie Albert! Ich wollte fast das gleiche dazu schreiben :-) .
      Aber ich gebe die Hoffnung auf, selbst wenn wir eigene Ölvorkommen haben das dadurch unsere Benzinpreise sinken werden. Ist schon heftig 1,71 € . Wenn das in der Nordsee jetzt zu einer total Katastrophe wird dann schaffen wir in diesem Jahr noch die 2,00€ Marke.

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