Nevado del Ruiz: Vulkanasche in 7300 m Höhe

Vulkan Nevado del Ruiz eruptiert Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe

Der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz hat in den letzten Wochen seine Aktivität gesteigert und eruptiert nun wieder mehrmals täglich Aschewolken. Heute meldete das VAAC Washington eine besonders hoch aufsteigende Aschewolke, die eine Höhe von 7300 m über dem Meeresspiegel erreichte und in südwestlicher Richtung driftete. Am Fuß des Vulkans kam es dabei zu Ascheniederschlag. Da der Vulkan 5279 m hoch ist, stieg die Aschewolke netto 2000 m über Kraterhöhe auf.

Der Vulkan wird kontinuierlich vom kolumbianischen Geologischen Dienst (SGC) überwacht. Diese Behörde veröffentlicht wöchentliche Bulletins, die den Zustand des Vulkans zusammenfassen. Im letzten Bericht, der den Beobachtungszeitraum vom 17. bis 24. Dezember 2024 abdeckt, wurde der Nevado del Ruiz weiterhin als eruptiv und instabil beschrieben. Dies deutet darauf hin, dass sich die Aktivität weiter verstärken könnte, möglicherweise bis hin zu größeren Eruptionen, die eine Gefahr für die umliegenden Gemeinden darstellen.




Im genannten Zeitraum wurden einige Veränderungen im Verhalten des Vulkans festgestellt. Besonders auffällig waren Schwankungen bei langperiodischen Erdbeben, die mit der Bewegung von Fluiden unter dem Vulkan in Zusammenhang stehen. Zu Beginn der Woche ging sowohl die Anzahl als auch die Energie dieser Erdbeben zurück, was mit einer Reduktion der eruptiven Tätigkeit einherging. Es wurden nur wenige oder gar keine Ascheeruptionen registriert. Gegen Ende des Beobachtungszeitraums kehrte sich dieser Trend jedoch um: Es wurde eine Zunahme von VLP-Ereignissen (Very Long Period) verzeichnet, begleitet von einer gesteigerten Häufigkeit und Intensität der Eruptionen. Dieser Trend scheint sich bis heute fortzusetzen, da die heutige Aschewolke fast 1 km höher aufstieg als zuvor. Allerdings könnte dies auch auf günstigere atmosphärische Bedingungen zurückzuführen sein, die das Aufsteigen der Asche erleichtern.

Bezüglich vulkanotektonischer Erdbeben ist der Bericht – oder möglicherweise dessen Übersetzung – etwas widersprüchlich. Einerseits wird berichtet, dass Anzahl und Energie dieser Erdbeben zugenommen hätten, andererseits soll die seismische Aktivität auf ähnlichem Niveau geblieben sein. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass sich die meisten Ereignisse unter dem Arenas-Krater abspielten, teils aber auch in einem Umkreis von bis zu 10 km um den Krater auftraten. Die Mehrheit der Erdbeben ereignete sich in Tiefen von 1 bis 9 km, wobei die stärkste Magnitude der Woche bei M 1,4 lag und am 22. Dezember um 17:43 Uhr registriert wurde. Dieses Erdbeben ereignete sich 4 km östlich des Arenas-Kraters in 5 km Tiefe. Der Bericht erwähnt außerdem, dass sich am Boden des Kraters ein Lavadom zu entwickeln scheint.

Aus dem Krater steigt kontinuierlich eine Dampfwolke auf, begleitet von einer zunehmenden Emission von Schwefeldioxid (SO₂), wie durch Satellitenüberwachung bestätigt wurde. Thermische Anomalien am Kraterboden setzten nur geringe Energiemengen frei.

Die stärkste Ascheemission des Beobachtungszeitraums wurde am 22. Dezember um 03:59 Uhr verzeichnet. Sie erreichte eine Höhe von 1200 m über dem Krater.