Am Ufer des neuseeländischen Calderasees Rotorua entstand ein neuer Thermalpool. Der Vorgang löst bei Anwohnern Besorgnis aus, doch laut den Vulkanologen vom GNS sei das ein normaler Vorgang. Allerdings entstand der Pool in nur wenigen Metern Entfernung zu einem Haus und die Besorgnis der Bewohner ist verständlich, besonders, da sich der Pool in den letzten Tagen weiter vergrößerte.
Gegenüber der lokalen Presse erzählte die Anwohnerin Lani Kereopa, dass sie die Genese des Pools seit einigen Wochen beobachtet habe. Zunächst bildete sich eine schlammige Fläche, die sich immer weiter vergrößerte. Dampf trat an dieser Stelle wohl schon immer aus, doch zuletzt verstärkten sich die Emissionen, der Boden weichte weiter auf und Schlamm trat aus. Dann begann der Boden langsam einzusinken, ein Prozess, der mehrere Wochen dauerte und noch nicht abgeschlossen ist. Es entstand ein Pool, der von der Anwohnerin als „wirklich tief“ beschrieben wird. Das schließt sie aus der tief blauen Farbe des Pools. Sie hatte Verkehrshütchen um den Pool aufgestellt, um auf den Gefahrenbereich aufmerksam zu machen. Doch nach und nach wurden die Kegel vom wachsenden Pool verschluckt. Außerdem entdeckte sie weitere schlammige Bereiche, in denen sich ebenfalls geothermale Pools bilden könnten.
Lani Kereopa wandte sich nun an die Stadtverwaltung, damit man den Gefahrenbereich besser absichern könne, zumal die Seeufer bei Besuchern beliebt sind. Das rief den GNS-Vulkanologen Brad Scott auf den Plan, der sagte, dass die Neubildung eines Geothermalpools für die Gegend nichts ungewöhnliches sei. Tatsächlich gibt es entlang des Rotorura-Sees zahlreiche geothermale Erscheinungen, dazu zählt der Pohutu-Geysir und das Geothermaldorf Whakarewarewa, dass den Māori gehört. Das Gebiet in der Te Ruapeka Bay, wo sich der neue Pool bildete, wurde erst vor wenigen Jahrzehnten umgestaltet. Offenbar wurde dem See Land abgerungen, wobei auch geothermale Quellen zugeschüttet wurden. Nun holt sich die Natur ihren Raum zurück. Die Gegend muss sorgfältig beobachtet werden und es soll ein Zaun um den neuen Pool errichtet werden. Die Bildung des Pool lässt offenbar keine Rückschlüsse auf eine gesteigerte magmatische Aktivität im Untergrund zu. Allerdings hatte es auf Neuseeland viele geregnet. Der Pegel des Calderasees steht hoch und entsprechend viel Wasser ist im Hydrothermalsystem der Caldera enthalten. Der hohe Wasserstand könnte die Bildung neuer Heißwasserphänomene unterstützen.
Sinkloch in Whakarewarewa verschluckte australische Touristin
Tatsächlich hat sich Anfang des Monats ein Unfall im Māori-Dorf Whakarewarewa zugetragen, in dessen Folge der Zutritt für Besucher geschlossen wurde: eine Touristin fiel in ein Sinkloch und verletzte sich schwer. Das Sinkloch maß 2×1 m und war 1,5 m tief. Es hatte sich um eine Furmarole am Wegesrand gebildet. Der Ehemann der Frau half ihr und verletzte sich ebenfalls. Inzwischen wurde das Loch verfüllt.