Starker Sonnensturm löst massive Polarlichter aus
Dieses Jahr ist unser Zentralgestirn besonders aktiv und verursacht durch zahlreiche starke Sonneneruptionen irdische Polarlichter, die teilweise in den gemäßigten Breiten zu sehen sind. So kursieren heute zahlreiche Bilder des Himmelsphänomens durch die sozialen Netzwerke. Einige Fotografen lichteten schwache Nordlichter im deutschen Bundesland Sachsen ab, stärker vielen sie aber in China und Nordamerika aus, wo sie sogar im Bundesstaat Missouri zu sehen waren. Die spektakulärsten Aufnahmen kommen allerdings von der Südhalbkugel, wo sehr intensiv leuchtende Polarlichter über Teilen von Australien und Tasmanien auftauchten. Dort wird das Himmelsphänomen als Aurora Australis bezeichnet.
Die Polarlichter wurden von einem Sonnensturm verursacht, der vor 2 Tagen von der Sonne ausging. Bereits am Freitag warnten Astronomen vor mehreren geomagnetischen Stürmen die bis zur Kategorie G3 reichten, wobei G5 die höchste Kategorie ist. Es war vorhergesagt, dass mindestens eine Plasmawolke die Erde direkt treffen würde. Bei dem Plasma handelt es sich um ionisierte Wasserstoffatome, deren Elektronen vom Atomkern gelöst sind und sich frei bewegen können.
Sonnenstürme der höchsten Kategorie können irdische Infrastruktur beschädigen. Besonders gefährdet sind Satelliten und Telekommunikationsanlagen. Im Extremfall können sich Sonnenstürme auch auf Stromnetze und Transformatoren auswirken und zu einen Kollaps der Stromversorgung führen. Der bislang stärkste Sonnensturm in historischen Zeiten war das „Carrington-Ereignis“ und traf die Erde im Jahr 1859. Damals stand die Erde noch am Anfang der Elektrifizierung und der Sonnensturm legte das junge Telegrafennetzwerk lahm. Heute wären die Auswirkungen so eines Sonnensturms weitaus dramatischer! Erst recht, wenn bei uns bald alles nur noch über Strom laufen wird.
Bekanntermaßen ist nach dem Sturm, vor dem Sturm. Die Behörde NOAA warnt aktuell vor einem weiteren starken Sonnensturm, der sogar die Klasse G4 erreichen könnte. Wieder können Polarlichter entstehen, die bis in der Region der Großen Seen der USA sichtbar sein sollen. Sollte die Plasmawolke auch auf Europa treffen, dann könnten die Polarlichter sogar bis ins Alpenvorland vordringen.