Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands (und Europas) ist es zu mehreren Waldbränden gekommen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Brandenburg und Sachsen. Die Lage in den Waldbrandgebieten bei Rehfeld in Brandenburg und im Nationalpark der Sächsischen Schweiz gilt als dramatisch.
Der Waldbrand bei Rehfeld (Elbe-Elster-Kreis) wütet auf einer Fläche von fast 9 Quadratkilometern und entzieht sich der Kontrolle der 450 Einsatzkräfte. Neben Löschfahrzeugen, befinden sich sieben Hubschrauber im Einsatz, die die Flammen bekämpfen. Die Bundesstraße 183 stellt eine Feuerschneise dar, entlang der sich die Arbeiten der Einsatzkräfte konzentrieren. Man versucht ein Übergreifen der Flammen auf die andere Seite der Bundesstraße zu verhindern. Dieses Vorhaben wird von starken Windböen erschwert. Sie erreichten gestern Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und sorgten für weiten Funkenflug. Wie es bereits bei Bränden der letzten Jahren der Fall war, befand sich in der Region früher ein Truppenübungsplatz. Der Boden ist mit alter Munition verseucht, so dass eine besondere Gefahr für die Einsatzkräfte besteht. Mancher Brandherd ist aufgrund der Explosionsgefahr unzugänglich. Da der Boden extrem trocken ist, gibt es tief in der Erde Glutnester. Die Löscharbeiten könnten sich über Wochen hinziehen. Am Montagabend wurden auch 300 Personen aus 3 Ortschaften evakuiert, die inzwischen aber wieder in ihre Häuser zurückkehren durften.
In der Sächsischen Schweiz begann es am Montag zu brennen. Die Flammen griffen vom benachbarten Naturschutzgebiet der Böhmischen Schweiz (Tschechien) auf die deutsche Seite des Areals über. Zunächst wurden Brände an 3 Lokalitäten von den Einsatzkräften bekämpft. Die Zahl erhöhte sich inzwischen auf 5 Einsatzorte, die rund um den Großen Winterberg liegen. Für die Region sind die Feuer zur Urlaubszeit von besonderer Dramatik, da man hier auf Tourismus setzt. Touristen wurden aufgefordert, die Region großräumig zu meiden.
Auf der tschechischen Seite des Waldbrandgebiets griffen die Flammen bereits auf mehrere Gebäude über. Dort sind mehr als 400 Feuerwehrleute im Einsatz, die von Hubschraubern unterstützt wurden. Ähnlich groß war die Anzahl der Brandbekämpfer auf deutscher Seite.