Die diesjährige Wirbelsturmsaison kam nur langsam in Fahrt, doch hat sie mittlerweile stark an Dynamik gewonnen: zum Leidwesen der Betroffenen. Besonders Japan wird in diesen Tagen von Stürmen am laufenden Band getroffen und ein Ende ist nicht in Sicht, denn während der eine Sturm gerade abzieht, baut sich der Nächste bereits auf. Dabei erreicht nicht jeder Wirbelsturm Taifun-Niveau, aber auch die schwächeren Stürme richten Zerstörungen an. Doch der Reihe nach:
Tropische Wirbelstürme in Japan
Gestern wirbelte der tropische Sturm Tales Zentraljapan durcheinander, indem er sintflutartige Regenfälle und starke Windböen mit ich brach. Das JMA (Japanische Meteorologische Agentur) maß im Zentrum des Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h, womit sie nicht stark genug waren, damit Tales als Taifun klassifiziert werden konnte. Dennoch richteten die starken Winde Schäden an und verursachten massive Stromausfälle, von denen über Hunderttausend Haushalte betroffen waren.
Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, fanden 2 Menschen den Tod. Bei den Opfern handelte es sich um einen 40-jährigen Mann, der infolge eines Erdrutsches ums Leben. Ein 29-jähriger Mann wurde tot in seinem Wagen gefunden, nachdem er in einen Stausee gestürzt war.
Die starken Regenfälle begannen bereits am Donnerstag. Seitdem fielen in der Stadt Shizuoka rekordverdächtige 417 mm Niederschlag. Ganze Ortschaften unweit Tokios wurden überflutet. Es kam zu mehreren Erdrutschen. Einer von ihnen riss 2 Strommasten um, woraufhin es zu den beschriebenen Stromausfällen kam.
Tales bewegt sich in nordwestlicher Richtung, wobei er auf seinem Weg zu weiteren Inseln Japans wieder über dem warmen Ozeanwasser Kraft tankt. Es könnte sein, dass er dann doch noch Taifun-Stärke erreicht.
Während Tales abzieht, steht südöstlich von Japan der nächste Sturm in den Startlöchern. Bei Mnidulle handelt es sich um den 16. tropischen Wirbelsturm der Saison und er hat bereits die analoge Hurrikane-Kategorie 3 erreicht. Windstärken von bis zu 180 km/h peitschen über den Pazifik. Er könnte bis zu seinem möglichen Landfall (seine Bahn lässt ich noch nicht genau festlegen) zu einem sehr starken Taifun der Kategorie 5 heranwachsen, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 288 km/h herrschen.
Dem nicht genug, so wird die philippinische Insel Luzon gerade von einem starken Taifun heimgesucht. Er hört auf den Namen „Noru“ und wird als sich explosionsartig entwickelnder Supertaifun bezeichnet.