- Am Freitag Nachmittag entstanden mehrere Tornados
- Sie richteten große Zerstörungen an
- Es kam zu Hagel und Starkregen
- Die Unwetter sind noch nicht vorbei
Tornados in Paderborn und Lippstadt
Am Donnerstag und Freitag ereigneten sich im Nordwesten Deutschlands zahlreiche Unwetter: neben Starkregen, Hagel und Sturmböen bildeten sich gleich mehrere Tornados in Ostwestfalen. Besonders betroffen waren die Städte Lippstadt und Paderborn. Dort wirbelte der mächtigste Tornado einiges durcheinander und hinterließ eine gut 5 km lange und 300 Meter breit Schneise der Verwüstung. Von 43 Verwundeten, wurden 13 Personen schwer verletzt. Über 100 Gebäude wurden beschädigt, darunter auch Gewerbebetriebe, in denen die Arbeit nun ruht. Mehrere Schulgebäude wurden ebenfalls vom Tornado heimgesucht und müssen bis aufs weitere geschlossen bleiben. Die Schüler werden digital unterrichtet, was man ja aus Lockdown-Zeiten noch gewohnt ist.
Der Tornado brachte es auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. In Berichten heißt es, dass Leitplanken wie Papierschnipsel umhergewirbelt wurden. Ganze Dächer wurden fortgerissen und Bäume entwurzelt. In Lippstadt zerstörte ein Tornado den Kirchturm der St.-Clemens-Kirche. Im ostwestfälischen Höxter wurden ebenfalls Tornados beobachtet, die aber wohl keine, oder nur geringe Schäden anrichteten.
In einigen Region kam es zudem zu Starkregen und Hagel. Dabei schossen bis zu 5 cm durchmessende Eiskugeln vom Himmel. In kürzester Zeit fielen bis zu 40 L Regen auf den Quadratmeter.
Diese massive Tornadoserie ist für Deutschland äußerst ungewöhnlich, doch in den letzten Jahren häufen sich die Tornado-Ereignisse deutlich. Tornados gehen aus gewittrigen Superzellen hervor, die auch für andere Unwetterereignisse verantwortlich sind. So erlebte ich bereits am Donnerstag in Oberhausen einige beunruhigende Minuten, als die Bildung einer Unwetterfront zu extremen Böen führte und es mir durch den Kopf schoss, dass diese Situation schnell in einem Tornado eskalieren könnte. Tatsächlich wurden in meiner Nähe auch 2 Bäume entwurzelt, die 2 Fahrzeuge stark beschädigten und fast in eine Hausfassade krachten.
Ein Ende der Extremwetterlage ist nicht in Sicht: für Montag soll es in Teilen von NRW weitere Unwetter geben und entsprechende Warnungen wurden herausgebracht. Betroffen soll vor allem die Region um das Rheinische Schiefergebirge im Südosten sein.