Waldbrände in Kanada und auf Teneriffa
Heute habe ich die beiden Waldbrandgebiete in Kanada und auf Teneriffa, die für große mediale Aufmerksamkeit sorgen, genauer unter die Lupe genommen und habe sie via dem Sentinel-Programm untersucht, das ich auch für die Wärmedetektion an Vulkanen verwende. Im Infrarot-Lichtspektrum sieht man sehr schön die Flammenfronten und die abgebrannten Gebiete. Im normalen Licht sieht man die Rauchschwaden, die über große Strecken hin sichtbar sind. Besonders die Waldbrände in Kanada verursachen in einem großen Areal Luftverschmutzung.
Auf der Kanareninsel Teneriffa sind inzwischen fast 12.000 Hektar Wald und Macchia abgebrannt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit 1800 MW Leistung. Wer die Insel kennt, wird den Verlust an so großen Waldflächen zutiefst bedauern. Zwar ist in den Medien meistens davon die Rede, dass die Situation eskalieren könnte und Gebäude bedroht werden könnten, doch den Verlust an Waldflächen finde ich weitaus dramatischer, denn es dauert weitaus länger, bis Bäume nachgewachsen sind, als dass Häuser wiederaufgebaut werden. Natürlich ist es klar, dass betroffene Hauseigentümer das anders sehen. Kohlendioxid-speichernde Wälder sind unser besten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.
Nicht nur auf Teneriffa verschwinden unzählige Bäume, sondern auch in Kanada. Im gesamten Land wurden mehr als 1100 Waldbrände gemeldet. Zwei Großbrände haben sich in der Nähe des Sees Shuswap (kanadische Nordwestterritorien) zu einem einzigen Waldbrand vereinigt. Dort stehen 41.000 Hektar Wald in Flammen bzw. sind abgebrannt. 35.000 Menschen mussten evakuiert werden. 30.000 könnten noch folgen. Hunderte Häuser sind den Bränden zum Opfer gefallen.
Die Waldbrände in Kanada sind die schlimmsten seit Beginn der systematischen Dokumentation um 1900. Nicht alle Feuer sind natürlichen Ursprungs, denn oft steckt dahinter Brandstiftung. entweder aus Dummheit oder mit Absicht. Gerade in Bezug auf Teneriffa ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Hier sind es oft Grundstückspekulanten, die hoffen, günstiges Bauland zu bekommen, wenn der geschützte Wald abgebrannt ist. Dass die Wälder so gut brennen, ist teilweise extremer Trockenheit geschuldet. Besonders mit Blick auf Kanada verwundert diese Dürre, denn auf den Satellitenfotos erkennt man unzählige Gewässer, die auf ein sonst nicht auf ein arides Klima schließen lassen. Ausgerechnet der August ist dort normalerweise der niederschlagsreichste Monat. Dennoch fällt dort im Jahresdurchschnitt weniger Regen als bei uns.
Die Seenlandschaft der kanadischen Nordwestterritorien ist hauptsächlich durch geologische Prozesse der letzten Eiszeit, auch als letzte Kaltzeit oder Weichsel-Kaltzeit bekannt, geformt worden. Diese Periode begann vor etwa 110.000 Jahren und endete vor etwa 12.000 Jahren. Während dieser Zeit war Nordamerika von mächtigen Gletschern bedeckt, die große Teile des Landes mit Eis überzogen.