Erdrutsch nach Tropensturm in Venezuela
Gestern kam es nahe der venezuelischen Hauptstadt Caracas zu einem Erdrutsche, bei dem mindestens 25 Personen starben. Doppelt so viele Menschen werden noch vermisst. Der Erdrutsch wurde durch Starkregen ausgelöst, der vom Tropensturm „Julia“ verursacht wurde. Durch den Starkregen schwollen 5 Bäche an und traten über die Ufer. Das Hochwasser brachte dann einen Hang zum abrutschen. Die Naturkatastrophe ereignete sich in der Region der Industriestadt Las Tejerias, die im Bundesstaat Aragua liegt und sich gut 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas befindet.
Laut der venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodriguez waren fast 1000 Rettungskräfte im Einsatz. Die Vizepräsidentin erklärte gegenüber lokalen Medien, dass der Erdrutsch große Schäden angerichtet hätte. Zahlreiche Häuser von dem Erdrutsch mitgerissen. In einigen Ruinen würden sich noch lebende Menschen befinden, die man versucht zu Retten.
In Venezuela kommt es häufig zu Erdrutschen. Eine Mitschuld dafür, dass sie oft mit hohen Menschenopfern verbunden sind, tragen Bauten die ohne Baugenehmigung an exponierten Stellen errichtet wurden. So starben im Jahr 1999 gut 10.000 Menschen durch Erdrutschungen.
Der Tropensturm „Julia“ richtete nicht nur in Venezuela Schäden an. Er bildete sich in der Karibik und mauserte sich zu einem Hurrikan der niedrigsten Kategorie „1“, bevor er am Freitag seinen Landfall bei Nicaragua hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Er änderte mehrmals seine Richtung und löste daher in weiten Teilen Mittelamerikas und im Süden Mexikos Unwetterwarnungen und Katastrophenalarm aus. Aktuell zieht „Julia“ in Richtung El Salvador und Guatemala. Obwohl sich die Windgeschwindigkeiten auf 65 km/h reduzierten, muss in der gesamten Gegend mit Überschwemmungen und Erdrutschen gerechnet werden.
In den letzten Wochen brauten sich mehrere atlantische Wirbelstürm zusammen. Der folgenschwerste war Hurrikan „Fiona“, der in Florida große Schäden anrichtete.