Relativ neue Fotoanimation zeigt Flankenkollaps vom Mount St. Helens
Obwohl es keinen aktuellen Anlass gibt und der Mount St. Helens keine Anzeichen erhöhter Unruhe zeigt, möchte ich Euch ein Video zeigen, das in unserer FB-Gruppe aufgetaucht ist. Es ist eine relativ neue Animation aus der bekannten Fotoserie, die den initialen Flankenkollaps zur katastrophalen Eruption vom 18. Mai 1980 zeigt. Ausgehend von den originalen Fotos wurden Zwischenbilder berechnet, so dass eine videoähnliche Animation des Geschehens entstand.
Was war geschehen? Im Vorfeld des Flankenkollapses war ein Magmenkörper in den Vulkan eingedrungen, der seitwärts migrierte und eine Beule auf der Vulkanflanke bildete. Ein Erdbeben destabilisierte die Flange, was zu ihrem Abrutschen führte. Durch die Druckentlastung perlte das Gas in der Magmabeule schlagartig aus und es kam zur Fragmentation und Explosion. Es entstanden eine enorme Druckwelle und ein großer pyroklastischer Dichtestrom, welcher alles niederwalzte, was die Druckwelle stehen gelassen hatte. Diese hatte die Bäume ganze Wälder umknicken lassen.
Zum Glück hatte man mit einer großen Eruption gerechnet und der Vulkan war großräumig abgesperrt gewesen. Dennoch kamen 57 Menschen ums Leben.
Neben den beschriebenen Phänomenen traten auch Lahare auf. Ein Teil der gewaltigen Hangrutschmasse krachte in den Spirit Lake. Das Wasser wurde aus dem Seebett gedrückt und schwappte 90 m hoch. Anschließend pendelte sich der neue Seespiegel 60 m über sein vorheriges Niveau ein. Die ökologischen Auswirkungen auf den Spirit Lake und die umliegenden Gebiete waren erheblich.
Große Schlammmassen gelangten zusammen mit den umgeknickten Baumstämmen in den Toutle River, und eine Flutwelle aus aufgestautem Wasser und Driftgut lief durch den Flusslauf und richtete einige Zerstörungen an.
Interessanterweise begann sich der Spirit Lake nach dem Ausbruch langsam zu erholen. Forscher haben beobachtet, wie sich neues Leben im See entwickelte, und es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Wiederherstellung der Umgebung zu unterstützen. Der Spirit Lake diente auch als wichtige Forschungsstätte, um die Auswirkungen von vulkanischen Ereignissen auf Ökosysteme zu verstehen.