Mount Spurr: Erdbeben und Bodendeformationen

Mount Spurr mit anhaltender Bodenverformung und Erdbeben – Alarmstatus „Gelb“ bestätigt

Mount Spurr ist ein 3.383 Meter hoher Stratovulkan im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska und liegt nur 130 Kilometer nordwestlich von Anchorage – der größten Stadt Alaskas – entfernt. Bei einer lange zurückliegende Eruption bildete sich eine Caldera, in der sich ein neuer Kegel formte, der Crater Peak genannt wird. Er ist seit über 5000 Jahren das Eruptionszentrum des Mount Spurr.

Der Vulkan steht im Fokus der Vulkanologen aufgrund einer deutlichen Zunahme seismischer Aktivitäten in diesem Jahr. Das Alaska Volcano Observatory hat bereits im Oktober (Vnet berichtete) den Alarmstatus des Vulkans von Grün auf Gelb erhöht, nachdem rund 1.500 schwache Erdbeben und Bodenverformungen festgestellt wurden – im Vergleich zu etwa 100 Erdbeben in einem normalen Jahr. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,3. Außerdem sammelte sich Schmelzwasser vom Gletscher des Vulkans im Gipfelkrater und bildete einen kleinen dampfenden Kratersee. An seinem Ufer liegen Fumarolen.

Auch im Dezember hat es weitere Erdbeben gegeben. Auf der Shakemap des AVO sind ca. 100 Beben vermerkt. Die meisten hatten sehr geringe Magnituden und manifestierten sich unter der Nordflanke des Vulkans. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,9.

Vulkanologen vom AVO betonen in Medienberichten, dass diese Aktivitäten auf einen möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten könnten, aber auch ohne Eruption abklingen können, wie es bereits zwischen 2004 und 2006 der Fall war. Die Wissenschaftler überwachen den Mount Spurr weiterhin, u.a. mit Hilfe von seismischen Stationen, Satellitendaten und Webcams, um Hinweise auf aufsteigendes Magma zu erkennen, das zu stärkeren Manifestationen der beobachteten Phänomene bis hin zu Eruptionen führen könnte.

Der letzte Ausbruch von Mount Spurr ereignete sich 1992. Eine Aschewolke erreichte damals 19 Kilometer Höhe, führte zu Flugausfällen und einer Aschedecke von etwa 6 Millimetern in Anchorage. Ein erneuter Ausbruch könnte erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere auf den Flugverkehr. Vulkanasche, die scharfe und abrasive Eigenschaften besitzt, kann Düsentriebwerke beschädigen, was 1992 zur Schließung von Flughäfen führte. Dies ist besonders kritisch, da Anchorage heute ein bedeutendes globales Frachtdrehkreuz ist.