Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38, 100.47 | Aktivität: Ascheeruptionen
Vulkan Mount Marapi ausgebrochen – Vulkanasche in 15.000 m Höhe detektiert
Auf der indonesischen Insel Sumatra ist heute der Mount Marapi ausgebrochen. Laut VAAC Darwin wurde Vulkanasche in mehr als 15 km Höhe detektiert. Die Aschewolke driftete in Richtung Westen. Die indonesische Behörde VSI/MAGMA berichtete bis jetzt nur über einen explosiven Ausbruch, der sich um 14:54 Uhr WIB zutrug und Vulkanasche bis auf eine Höhe von gut 5900 m ausspie. Das sind gut 3000 m über Gipfelhöhe. Zwar gibt es häufig eine Diskrepanz in den Höhenangaben der Aschewolke zwischen dem, was die Beobachter am Boden feststellen, und zwischen den Daten, die satellitengestützt erhoben werden, doch so groß ist der Unterschied selten. Außerdem heißt es, dass die Aschewolke nach Osten zieht und der Vulkanausbruch noch im Gang war, als der Bericht verfasst wurde. Wahrscheinlich gab es dann noch eine Aktivitätssteigerung, über die das VSI bis jetzt nicht berichtete.
Der erste Teil der Eruption dauerte über 4 Minuten 31 Sekunden und verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 30 mm, was relativ wenig ist. Vor der Eruption gab es keine erhöhte Seismizität oder andere geophysikalische Auffälligkeiten, so dass der Ausbruch überraschend kam. Zuletzt brach der Marapi im Januar dieses Jahres aus.
Es ist unklar, ob der Vulkanausbruch durch ein länger zurückliegendes starkes Erdbeben ausgelöst wurde. Vor etwas mehr als einem Jahr manifestierte sich vor der Küste auf Höhe des Vulkans ein Erdbeben Mw 6,8. Das gestrige Erdbeben Mw 7,5 auf der philippinischen Insel Mindanao lag gut 3000 km entfernt. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen ist höchst unwahrscheinlich. Interessant ist aber der Umstand, dass auch Anak Krakatau weder sehr aktiv ist. Nach drei ruhigeren Tagen zog die Eruptionshäufigkeit heute wieder an.
Den Marapi sollte man nicht mit dem ähnlich klingenden Vulkan Merapi auf Java verwechseln, obwohl auch dieser Vulkan weiterhin aktiv ist. Merapi baut an seinem Lavadom und ist seismisch aktiv. Zwar hat die Erdbebentätigkeit etwas nachgelassen, aber immer noch werden überdurchschnittlich viele Hybriderdbeben festgestellt. Merapi ist meiner Meinung nach Kandidat für einen größeren Ausbruch mit partiellem Domkollaps und der Generierung pyroklastischer Ströme.