Flammen am Gipfel des Mount Arjuno Welirang gesichtet
Heute wurde in der indonesischen Presse ein Bericht über den Vulkan Arjuno Welirang veröffentlicht. Grund hierfür ist, dass Anwohner des Vulkans am 22. August nachts ein mysteriöses Leuchten über den Vulkan schweben sahen, das als Feuerschein interpretiert wurde. Die besorgten Menschen informierten das ESDM (Bergbaubehörde Indonesiens), welches sich nun in einem Statement äußerte. Die Wissenschaftler griffen auf die Beobachtungen des vulkanologischen Observatoriums zurück, nach denen der Welirang in den letzten Monaten fumarolisch aktiv war und Dampfwolken zwischen 20 und 70 m hoch ausstieß. Die Seismografen registrieren seit Anfang Juli sporadisch auftretende vulkanotektonische Erdbeben. Ihre Häufigkeit ist allerdings gering und gibt offenbar keinen Anlass zur Besorgnis. Darüber hinaus werden tektonische Erschütterungen registriert, die in kleinen Schwärmen auftreten. Die Fernerkundung via Satellit zeigte keine Auffälligkeiten. Thermische Anomalien wurden nicht detektiert. Dafür kann man auf den Satellitenfotos die Dampfwolken sehr gut erkennen, die an einigen Tagen besonders intensiv waren.
Der Vorsitzende der Bergbaubehörde, Hermansyah, kommt zu dem Schluss, dass die beobachteten Leuchterscheinungen durch intensiven Schwefelbrand verursacht wurden. Ähnlich wie am bekannteren Vulkan Kawah Ijen gibt es im Krater des Weligang ein Schwefelfeld, in dem Schwefel abgebaut wird. Gelegentlich kommt es hier also auch zu Schwefelbrand. Dafür müssen die Gastemperaturen sehr hoch sein. Unklar ist das Ausmaß des Schwefelbrandes. Wenn er so intensiv war, dass sein Lichtschein über den Krater schwebte, muss schon eine große Menge Schwefel abgefackelt sein. Möglicherweise griff das Feuer auf einen Haufen bereits abgebauten Schwefels über.
Arjuno Welirang liegt im Osten der indonesischen Insel Java, einige Kilometer westlich des bekannteren Vulkans Bromo. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man aktuell eine thermische Anomalie im Schot des Vulkans. Sie ist ausgeprägter, als es derzeit am Ätna der Fall ist. Auch am nahegelegenen Semeru erkennt man eine Anomalie. Sie geht vom Krater mit seinem Dom aus und reicht fast bis hinab zur Basis der Südostflanke. Dort scheint ein zäher Lavastrom unterwegs zu sein. Täglich gibt es über 100 strombolianische Eruptionen.