Anstieg der seismischen Aktivität unter dem Montagne Pelée festgestellt – 27 Beben in einer Woche
Die seismische Aktivität unter dem Montagne Pelée, einem aktiven Schichtvulkan auf der Karibikinsel Martinique, zeigt weiterhin einen leichten Anstieg. Doch auch wenn sich die Zahl der registrierten Erdbeben verdoppelt hat, bleibt die seismische Aktivität insgesamt moderat. Kurzfristig ist nicht mit einer neuen Eruption zu rechnen, langfristig betrachtet kann es jedoch anders aussehen.
Laut dem aktuellen Wochenbericht des Observatoire Volcanologique et Sismologique de Martinique (OVSM) wurden während des Beobachtungszeitraums zwischen dem 28. Februar und dem 7. März 2025 insgesamt 27 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden im Bereich der Mikroseismizität registriert. Keines der jüngsten Erdbeben war für die Bevölkerung spürbar. Diese seismischen Ereignisse traten in einer bekannten aktiven Zone des Vulkans in einer Tiefe zwischen 1.000 und 1.400 Metern unterhalb des Gipfels auf.
Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Fluidaufstieg, der Mikrofrakturen im Gestein verursacht. Diese Beben treten am Montagne Pelée seit sieben Jahren auf und stehen im Zusammenhang mit der langsamen Aufheizung des Vulkans.
In der Vorwoche verzeichnete das OVSM zwölf vulkanisch bedingte Erdbeben. Damit ergibt sich für den Zeitraum der vergangenen vier Wochen eine Gesamtzahl von 41 registrierten Erdbeben, was einem wöchentlichen Durchschnitt von 10 bis 11 Ereignissen entspricht.
Während Phasen vulkanischer Reaktivierung, wie sie bei Schichtvulkanen wie dem Montagne Pelée auftreten können, ist es üblich, dass die seismische Aktivität sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Intensität variiert.
Derzeit bleibt die Alarmstufe auf „Gelb“, was bedeutet, dass der Vulkan bald ausbrechen könnte, aber noch keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung besteht.
Der Montagne Pelée wurde durch seinen katastrophalen Ausbruch am 8. Mai 1902 weltbekannt, bei dem große pyroklastische Ströme die Stadt Saint-Pierre auslöschten. Diese Eruption gilt als eine der tödlichsten des 20. Jahrhunderts: Von den rund 28.000 Einwohnern der Stadt überlebten nur zwei Menschen, darunter der Gefangene Ludger Sylbaris, der sich in einer fensterlosen Zelle befand.
Die Eruption war so charakteristisch, dass nach ihr ein eigener Eruptionstyp benannt wurde: die peléanische Eruption, die durch seitwärts gerichtete Explosionen gekennzeichnet ist.