Erdbeben Mb 5,1 erschüttert Norditalien
Datum 18.09.23 | Zeit: 03:10:17 UTC | Lokation: 44.214 ; 11.584 | Tiefe: 10 km | Mb 5,1
Update: Die Magnitude wurde nun beim EMSC auf 5,1 erhöht. Vorher wurde die Magnitude mit 4,9 angegeben. Das Beben wurde auch neu verortet und lag 4 km südlich von Marradi. Florenz lag 40 km vom Epizentrum entfernt.
Originalmeldung: Im Norden Italiens kam es heute Nacht zu einem Erdstoß der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag laut EMSC in 10 km Tiefe, wobei anzumerken ist, dass diese Tiefe immer dann eingesetzt wird, wenn man davon ausgeht, dass das Beben flach lag, aber die genaue Tiefe nicht bestimmt werden konnte. Das Epizentrum lag 13 km südwestlich von Riolo Terme. Bologna lag 37 km entfernt. Der Erdstoß konnte in einem großen Umkreis von gut 180 km wahrgenommen werden. Es gab mehrere schwache Nachbeben.
Wie es häufig der Fall ist, gibt es unterschiedliche Angaben zum Erdbeben. Das USGS ermittelte eine Magnitude von 5,1. Laut dem italienischen Erdbebendienst INGV hatte der Erdstoß eine Magnitude 4,8. Das Hypozentrum wurde vom INGV in 8 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum soll in der Nähe des Dorfs Marradi gelegen haben. Nicht nur dort, sondern auch im 45 km entfernten Florenz, der Hauptstadt der Toskana, sollen die Menschen in Panik auf die Straßen geflüchtet sein. Über größere Schäden liegen aber bis jetzt keine Meldungen vor.
Die Toskana wird öfters von Erdbeben erschüttert. Die Gesteine im Gebiet des Erdbebens zählen zur Adriatischen Provinz. Die Tektonik der Region ist mit der Auffaltung des nördlichen Apennin assoziiert und es gibt zahlreiche Störungszonen, die parallel zur Grenze der Adriatischen Platte verlaufen. Diese Störungen verlaufen in Richtung NNW-SSO und bieten auch magmatischen Fluiden Aufstiegsmöglichkeiten, wie der Name des Ortes nah des Epizentrums vermuten lässt.
Der Großraum Florenz gehört zu den Erdbebenregionen Italiens, die ein vergleichsweises moderates Erdbebenrisiko aufweisen. Dennoch ist es in historischen Zeiten bereits zu Erdbeben im 5er Bereich gekommen, die Schäden an der Infrastruktur verursachten. Besonders gefährdet sind die Renaissance-Gebäude und die Statuen der bedeutendsten Bildhauer dieser Epoche.