Offshore-Grenzregion von Mexiko und Guatemala wurde von starkem Erdbeben schüttert
Datum 12.05.2024 | Zeit: 11:39:14 UTC | Lokation: 14.452 ; -92.363 | Tiefe: 75 km | Mw 6,4
Heute Mittag manifestierte sich vor der Küste des Grenzbereichs zwischen Mexiko und Guatemala ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Epizentrum wurde 18 km südwestlich von Brisas Barra de Suchiate lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 75 Kilometern. Aufgrund der relativ großen Tiefe des Erdbebenherds wirkte sich der Erdstoß oberflächlich weniger stark aus. Auch Tsunamigefahr bestand nicht. Dennoch ist das Erdbeben von gewissem Interesse für uns, da der Domvulkan Santiaguito in relativer Nähe zum Epizentrum liegt. Auch die Vulkane Fuego und Pacaya liegen noch im Wirkungskreis des Erdbebens, das die Eruptionen der Feuerberge beeinflussen könnte.
Die Vulkanologen von INSIVUMEH bezeichnen die Aktivität des Santiaguitos als hoch: Der Dom wächst und es gehen Schuttlawinen und kurze pyroklastische Ströme ab. Mehrmals täglich kommt es zu explosiven Eruptionen, bei denen Aschewolken einige Hundert Meter hoch aufsteigen.
Vulkane in der Nähe des Epizentrums
Der Fuego eruptiert mit einer Frequenz von bis zu 10 Explosionen pro Stunde und fördert glühende Tephra bis zu 300 m hoch. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel und es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen.
Der Payaca ist weitestgehend inaktiv und stößt nur Gaswolken aus. Sollte es eine Beeinflussung der vulkanischen Aktivität infolge des Erdbebens geben, dann wäre sie hier am auffälligsten. Natürlich könnten auch an den beiden anderen Vulkanen Eruptionen getriggert werden, die stärker als die aktuellen Ausbrüche sind. Beide Vulkane sind in der Lage, Paroxysmen zu erzeugen.
Vulkane und Erdbeben finden in dieser Region ihren Ursprung in der Kollision der Cocos-Platte mit der Karibischen Platte, wobei die Cocos-Platte subduziert wird. Bei diesem Prozess werden einerseits Spannungen aufgebaut, die sich in Erdbeben wie dem aktuellen entladen. Andererseits kommt es in größeren Tiefen zum partiellen Schmelzen des Mantelgesteins, so dass Magma entsteht, das an den Vulkanen eruptiert wird.