Erdbeben Mw 5,6 löst im mexikanischem Golf von Kalifornien viele Nachbeben aus
Datum 18.04.2024 | Zeit: 15:12:40 UTC | Lokation: 26.28 ; -110.43 | Tiefe: 13 km | Mw 5,6
Am Donnerstag wurde der Golf von Kalifornien von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich nach Angaben des EMSC in einer Tiefe von 13 Kilometern. Das Epizentrum wurde 99 km südwestlich der mexikanischen Stadt Huatabampo festgestellt. Das Erdbeben löste zahlreiche Nachbeben aus, die einen beeindruckenden Cluster bilden.
Der Golf von Kalifornien trennt den Westen des mexikanischen Festlandes von der Halbinsel Baja California, die wegen ihrer fantastischen Landschaft bekannt ist, die von einer Halbwüste mit Granitfelsen geprägt ist, in der sich die Armleuchterkakteen heimisch fühlen. In den Buchten an der Pazifikküste versammeln sich im Frühjahr Grauwale, um ihren Nachwuchs zu gebären. Ein Spektakel, das Tausende Touristen zum Whale Watching anzieht. Mich fasziniert die Gegend auch wegen ihres Magmatismus, den man nicht nur am Granit erkennt, sondern der auch heiße Quellen hervorbringt. Wo so viel Magma im Untergrund steckt, dass Plutone entstehen können, kann der Vulkanismus nicht fern sein. Auf der Halbinsel gibt es mehrere holozäne Vulkane, doch von den meisten ist nicht bekannt, wann sie zuletzt eruptierten. Einen dieser Vulkane bildet die Isla Tortuga. Sie besteht aus einem flachen Schildvulkan im Golf von Kalifornien.
Tektonisch betrachtet manifestieren sich die aktuellen Erdbeben an der kontinentalen Naht zwischen dem Nordamerikanischen Kontinent und dem Pazifik. Die Störungszone ist als rechtsschiebende Transformstörung angelegt und setzt im Prinzip das Muster der bekannten San-Andreas-Störung fort. Im Norden des Mexicali-Tals verliert sich die Spur der San Andreas-Störung, um im Süden des Tals ein wenig nach Westen versetzt als Cerro Prieto-Störung wieder aufzutauchen. Diese Störung ist der Nordteil der segmentierten Störungszone, die dafür verantwortlich ist, dass sich die Cortez-See öffnet und die Baja California vom mexikanischen Festland abspaltet. Während die längen Segmente der Störungszone den Charakter einer Blattverschiebung aufweisen, werden die Enden der Segmente durch kurze divergente Störungen miteinander verbunden. In einigen Millionen Jahren könnte aus der Halbinsel eine Insel werden.