Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom
Mehrere Pyroklastische Ströme gingen am Merapi ab
Im Laufe des Nachmittags gingen am indonesischen Vulkan Merapi auf Java drei Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus Notizen des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens (VSI) hervor. Demnach manifestieren sich die Dichteströme um 16:06 Uhr, 16:09 Uhr und 16:13 Uhr. Alle Zeitangaben sind in Lokalzeit WIB. Die Abgänge erzeugten seismische Erschütterungen, die vom Netzwerk am Vulkan registriert wurden. Die maximale Amplitude betrug 29 mm und der größte Pyroklastische Strom war 151 Sekunden lang unterwegs.
Die maximale Gleitstrecke betrug 1.500 Meter in Richtung Südwesten und auf Kali Bebeng zu. Ich kenne den Ort, der bereits in den Nuller Jahren im Schussfeld Pyroklastischer Ströme lag. Beim Ausbruch 2010 wurde er zum großen Teil zerstört.
Die Dichteströme erzeugten Wolken aus Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 3400 m aufstiegen und in Richtung Osten geweht wurden. Berichte über Ascheregen liegen nicht vor, so dass man davon ausgehen kann, dass die Aschewolken über unbewohntem Gebiet abregneten.
Die vulkanisch bedingte Seismizität wird ansonsten von den Abgängen von Schuttlawinen dominiert, während Erdbeben infolge von unterirdischen Magmenbewegungen seltener sind, als es noch vor wenigen Wochen der Fall war. Dennoch wurden innerhalb von 6 Stunden 10 Hybriderdbeben aufgezeichnet.
Vertreter des BPPTKG äußerten sich und wurden in den lokalen Medien zitiert. Man forderte die Menschen auf, sich von den Gefahrengebieten fern zu halten und die Sperrzonen zu respektieren.
Das aktuelle Gefahrenpotenzial durch Schuttlawinenabgänge und Dichteströme im Südsüdwestsektor ist in der Region der Täler Boyong Bedog, Krasak und Bebeng am größten. Die Sperrzone liegt bei 5-7 km. Ein Aufenthalt im südöstlichen Sektor des Merapis mit den Flüssen Fluss Woro und Gendol ist ebenfalls gefährlich. Hier beträgt das Sperrgebiet 3-5 km. In den Flusstälern besteht auch die Gefahr, dass bei starken Regenfällen Lahare entstehen. Die Schlammlawinen können Flüsse anstauen und Brücken überspringen, und sind mit äußerster Vorsicht zu begegnen.
By the way, unser Vereinsmitglied Andy war in der letzten Vollmondnacht am Merapi unterwegs und machte dieses tolle Foto.