Der indonesische Vulkan Merapi ist heute Morgen ausgebrochen. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 10.700 m. Die Vulkanologen des BPPTKG schreiben, dass die Aschewolke 6000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sei. Die Asche driftete in 2 verschiedenen Richtungen, da sich die Luftströmungen in der Höhe änderten. Der untere Teil der Aschewolke wurde vom Wind in östliche Richtung verweht, der obere Teil driftete nach Norden. Die Asche stellte nicht nur eine Gefahr für den Flugverkehr dar, sondern war auch ein Ärgernis für die Anwohner: in mehreren Orten kam es zu Asche-Regen.
Die Eruption dauerte 7,5 Minuten und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 75 mm. Es wurden weitere schwache Erdbeben registriert. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin. Bereits im Februar gab es eine Phase erhöhter seismischer Aktivität. Eine thermische Anomalie wurde nicht registriert. Die Alarmstufe steht weiterhin auf „gelb“. Um den Krater gibt es eine 3 km Sperrzone.
Auf dem Video erkennt man sehr schön, dass es sich tatsächlich um eine explosive Eruption handelte und nicht mit einem partiellen Domkollpas einherging. In der Initialphase des Ausbruchs schießt die Asche durch Risse am Rand des Doms. Sekunden später startete ein vulkanisches Blitzgewitter in der Aschewolke. Neben Asche wurde auch glühende Tephra ausgestoßen.
Im Krater des Merapis wächst seit Sommer 2018 ein Lavadom. Genaue Daten über das Domwachstum wurden seit über 1 Jahr nicht mehr kommuniziert. Zuletzt war das Wachstum allerdings gering. Das könnte sich jetzt wieder ändern.
Der Merapi liegt in Zentraljava, in direkter Nachbarschaft zur Großstadt Yogjakarta. Dörfer ziehen sich bis hoch auf die Vulkanflanken. Im Jahr 2010 wurden mehrere dieser Dörfer Opfer pyroklastischer Ströme. Mehr als 350 Menschen starben. Sollte der Dom weiter wachsen droht eine vergleichbare Katastrophe.