Mayotte: Zyklon Chido verursachte Naturkatastrophe

Französisches Überseedepartement Mayotte im Indischen Ozean von Zyklon Chido verwüstet

Das Tropenparadies Mayotte gehört zum Archipel der Komoren, die zwischen Mosambik und Madagaskar im Indischen Ozean liegen. Die Insel stand hier bereits im Jahr 2019 aufgrund einer starken seismischen Aktivität in den News, die durch einen starken submarinen Vulkanausbruch ausgelöst wurde. Heute steht sie wieder im Fokus meiner Berichterstattung, da sie vom Zyklon Chido heimgesucht wurde.

Heute Morgen erreichte der Zyklon die Insel und Météo France rief die violette Alarmstufe aus. Hierbei handelt es sich um die höchste Unwetterwarnstufe, die bisher nur selten ausgerufen wurde. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen und Schutzräume aufzusuchen bzw. in den sichersten Raum des Gebäudes zu flüchten. Zudem wurden die Anwohner informiert, dass die Situation selbst für Rettungskräfte zu gefährlich sei und diese während des Sturms nicht ausrücken würden.

Es wurde ausdrücklich vor dem Auge des Zyklons gewarnt und die Bevölkerung darauf hingewiesen, dass die kurze Wetterberuhigung und das Nachlassen des Sturms in seinem Auge trügerisch und nur von kurzer Dauer sei.

Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von 226 km/h und ließ in kurzer Zeit 200 Millimeter Niederschlag über die Insel prasseln. Videos zeigten die Kraft des Zyklons, der Hütten komplett zerstörte, Dächer abdeckte, Bäume zerrupfte und entwurzelte und die Stromversorgung teilweise lahmlegte. Zudem kam es zu Überflutungen. Hart traf es die ärmeren Stadtviertel, deren Bewohner mit der Zerstörung ihrer Hütten praktisch ihren ganzen Besitz verloren.

Tower und Abfertigungsgebäude des  kleinen Inselflughafens wurden beschädigt und der Flugverkehr eingestellt. Besonders betroffen waren Seefahrer und Fischer, die in den Zyklon gerieten. Boote im Hafen kenterten und selbst eine große Fähre wurde gegen die Kaimauer gedrückt und beschädigt.

Warum Zyklone immer stärker werden

Stürme wie Chido sind eng mit der Klimakrise verbunden. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass steigende Meerestemperaturen die Intensität tropischer Wirbelstürme erhöhen. Das warme Wasser dient als Energiequelle für Zyklone – je höher die Temperatur, desto stärker der Sturm. Durch den Anstieg des Meeresspiegels dringen Sturmfluten auch immer weiter ins Landesinnere von Küstengebieten vor, die Naturkatastrophen werden jährlich verheerender.