Der submarine Vulkanausbruch vor der Insel Mayotte (Madagaskar) geht offensichtlich weiter. Zwar gibt es keine direkten visuellen Beobachtungen des Vulkans, wohl aber eine anhaltende Erdbebentätigkeit, die die Aktivität wiederspiegelt. Das REVOZIERE-Institut brachte nun ein neues Bulletin für die 2 Septemberhälfte heraus und attestierte eine hohe Seismizität: es wurden 676 Erschütterungen registriert. Im Schnitt macht das 19 Beben pro Tag. In der ersten Septemberhälfte wurden 506 Erdbeben registriert. Der Vulkanausbruch selbst manifestiert sich 50 – 60 km südöstlich der Insel. Es handelt sich um eine der größten submarinen Eruption die von der modernen Wissenschaft detektiert wurde. An der Oberfläche gibt es nur wenige spuren, die darauf hindeuten. so wurden Wasserverfärbungen beobachtet, die auch beprobt wurden. An der Küste von Mayotte gibt es einige Mofetten, die Kohlendioxid ausstoßen. Auch hier hat man angefangen Proben zu nehmen und den Gasflux zu messen. Über Bodendeformation wurde nicht berichtet. Allerdings kam man dem Vulkanausbruch erst auf die Spur, als sich Teile der Insel Mayotte stark absenkten. Diese Absenkung verdeutlichte, wie viel Magma sich angesammelt hatte. Bereits im letzten Jahr wurde mindestens 1 Kubikkilometer Magma gefördert. In den letzten Tagen gab es einige Erdbeben, die deutlich stärker waren als jene im September. Sie hatten die Magnituden 3,4 und 3,6.
Mayotte ist eine Vulkaninsel im Indischen Ozean. Sie liegt zwischen den Komoren und Madagaskar. Auch La Réunion ist nicht weit entfernt. Möglicherweise steht die vulkanische Aktivität sogar mit dem Hot Spot in Verbindung, der auch für den Vulkanismus auf La Réunion verantwortlich ist. Wenn diese Magmamengen auf einer der Inseln austreten würde, wäre das eines der größten Spektakel der Geschichte und zugleich ein der größten Katastrophen. Die Folgen für die Tiefsee sind indes noch unabsehbar.