Mayotte: Neue Studie zur submarinen Eruption

Im vergangenen Jahr wurde die Insel Mayotte von mehreren starken Erdbebenschwärmen heimgesucht. Der stärkste Schwarm ereignete sich im Mai. Mehrere Erdbeben hatten Magnituden über 4. Einige Erdstöße brachten es auf Magnituden über 6. Die Epizentren lagen ca. 23 km östlich der Insel. Die Wissenschaftler rätselten lange Zeit über die Ursache der Beben. Aber die Erde bebte nicht nur, sondern es wurde starke Bodendeformation registriert, die sogar zu einer minimalen Verlagerung der Insel führte. Nachdem im Herbst tote Tiefseefische entdeckt wurden, äußerten französische Forscher die Vermutung, dass es zu einer submarinen Eruption gekommen sein könnte. Nun wurde eine ausführliche Studie veröffentlicht, die diese Vermutung zu bestätigen scheint. Demnach muss es sogar eine sehr große Eruption gewesen sein, bei der mehr als 1 Kubikkilometer Lava austrat. Es ist allerdings noch nicht schlüssig geklärt, warum an der Wasseroberfläche keine Spuren einer Eruption zu sehen waren. Es hätte zumindest zu Ausgasungen nebst Wasserverfärbungen kommen müssen. Das Ausbleiben jeglicher Phänomene an der Wasseroberfläche wird so erklärt, dass die Lava in eine mächtige Sedimentschicht eruptierte, bzw. intrudierte und nicht am Meeresboden austrat. Es werden Parallelen zur Leilani-Eruption auf Hawaii gezogen, bei der eine heiße dünnflüssige Lava gefördert wurde. Interessanter Weise fand der Ausbruch auf Hawaii zur gleichen Zeit statt, wie jener vor Mayotte. (Quelle: https://eartharxiv.org/d46xj/)

Parallele: Verschwundene Lavaseen auf Ambrym

Es lässt sich eine weitere Parallele aufstellen: Zum Verschwinden der Lavaseen auf Ambrym. Dort kam es zum Jahresanfang ebenfalls zu einer seismischen Krise vor der Küste der Insel. Risse öffneten sich in der Caldera des Vulkans und es traten kurzweilige Lavafontänen und Lavaströme aus. Es folgten starke Bodendeformationen, die zur Bildung offener Frakturen an der Küste von Ambrym führten. Das Magma muss durch ein Riftsystem unterirdisch abgeflossen sein. Wohin es verschwunden ist bleibt Spekulation.

Eine gewagte Hypothese

In Bezug auf Mayotte lässt sich ebenfalls weiter Spekulieren: könnte die submarine Eruption, in den Sedimenten des Indischen Ozeans, die Wassertemperatur derart angehoben haben, dass es zur Bildung des Zyklons Idai kam, der letzte Woche Mosambik heimsuchte? Mayotte liegt jedenfalls in der Zone mit den extremen Wassertemperaturen von bis zu 35 Grad Celsius, die für die Entstehung des Zyklons mitverantwortlich sind. Demnach könnte die gewaltige Magma-Menge in den Sedimenten wie eine Fußbodenheizung fungieren. Wissenschaftlich belegt ist meine Hypothese allerdings nicht. Schaut man sich die Karte der Warmwasserzonen genauer an, erkennt man, dass es mehrere Warmwasserspots im Indischen Ozean gibt. Diese erstrecken sich sogar bis nach Indonesien.