Die eruptive Aktivität am Mayon ist in den letzten 24 Stunden weiter zurück gegangen. Gestern Vormittag (Ortszeit) wurden noch 3 paroxysmale Eruptionen mit Lavafontänen beobachtet, welche Lavaströme speisten. Im Laufe des Tages ist die Eruption wieder mehr effusiv geworden. Sehr wahrscheinlich wächst der Lavadom wieder. Es sind weiterhin 2 Lavaströme aktiv, von deren Front Schuttlawinen abgehen. Es wurde ein pyroklastischer Strom beobachtet. Seismik und Schwefeldioxid-Ausstoß bewegen sich auf dem Niveau des Vortages.
Update: Da starke Regenfälle niedergingen wird vor Laharen gewarnt. Die Schlammströme entstehen, wenn Vulkanasche am Vulkanhang durch Wasser mobilisiert wird.
Kusatsu-Shirane: Förderschlote gesichtet
Am Vulkan in Japan wurden auf Satellitenaufnahmen die beiden neuen Eruptionszentren entdeckt, die vor 4 Tagen für die unerwartete Eruption verantwortlich waren. Sie liegen an der Basis des Kraterkomplexes, vergleichbar mit dem Torre del Filosofo am Ätna. Unweit des Skilifts entstand eine 220 m lange Reihe kleiner Krater. Diese haben Durchmesser zwischen 10 und 15 m und verlaufen in West-Ost-Richtung. 300 m westlich entstand ein weiterer Krater. Die Seismik ist inzwischen deutlich zurück gegangen. Am Dienstag wurden 639 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Am Freitag waren es noch 4 Beben. Bei der Eruption wurde 1 Person getötet und 4 Verletzt. Phreatische Eruptionen sind typisch für diesen Komplexvulkan. 1982 ereigneten sich 5 dieser spontanen Vulkanausbrüche in kurzer Zeit hintereinander. Auch jetzt ist man alarmiert und schließt weitere Eruptionen nicht aus.
Ätna mit Wärmesignatur
Neben der regen Seismik am Ätna wurden in den letzten tagen wieder ein paar hot spots im Zentralkrater beobachtet. Auch in NSEC gibt es einen heißen Förderschlot. MIROVA hat eine geringe Wärmestrahlung registriert. Das Magma scheint also wieder etwas höher im Fördersystem zu stehen. Interessant sind auch Wärmesignaturen an der Schneegrenze im Westen des Vulkans. Ich vermute allerdings, das diese von menschlicher Aktivität verursacht werden.