Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25, 123.68 | Aktivität: Dom
Weitere Aktivitätszunahme am Mayon löst Evakuierungen aus
Der philippinische Vulkan Mayon ist weiterhin effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Die rotglühende Staukuppel im Krater ist mittlerweile auch mit dem bloßen Auge sichtbar. Die Seismizität ist leicht erhöht und es wird Bodenhebung infolge von Magmeninflation registriert. Heute meldete PHILVOLCS 199 seismische Signale, die von Steinschlägen und Schuttlawinen verursacht wurden. Außerdem gingen in den letzten 24 Stunden 6 pyroklastische Dichteströme ab. Ihre Gleitstrecken betrugen bis zu 2000 m. Dampf stieg bis zu 800 m über Kraterhöhe auf und driftete Richtung Süden. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf gut 360 Tonnen und ist somit nur leicht erhöht.
Da nicht absehbar ist, ob das Domwachstum mittelfristig stoppt, wurde die Evakuierung von mehr als 10.000 Menschen eingeleitet, die im Bereich der Gefahrenzone leben. Der Mayon liegt in der Provinz Albay auf Luzon, etwa 330 Kilometer südlich der philippinischen Hauptstadt Manila. In einem Statement, das in der lokalen Presse veröffentlicht wurde, sagte der Gouverneur der Provinz, Edcel Greco Lagman: „Ich möchte, dass die Zahl der Todesopfer in unserer Provinz so gering wie möglich bleibt. Ich hoffe, dass wir alle Anwohner an sicherere Orte evakuieren können“. Ein Sprecher des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (Phivolcs) erklärte, der Vulkan befinde sich in einem relativ hohen Grad der Unruhe“ und ein gefährlicher Ausbruch sei innerhalb von Wochen oder sogar Tagen möglich. Ein heller Kraterschein und glühender Steinschlag, der von neuer flüssiger Lava auf dem Gipfel des Mayon-Vulkans ausgeht, wurden letzte Nacht ebenfalls beobachtet“, so das Institut in einer Mitteilung vom Freitag.
Der Mayon-Vulkan ist 2.462 m hoch und aufgrund seiner konischen Form ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher der Region. Er gilt als der aktivste Vulkan der Philippinen – zuletzt brach er im Januar 2018 aus. Außerdem gab es in den letzten 500 Jahren nicht weniger als 50 Ausbrüche. Der verheerendste Ausbruch fand 1814 statt, als 1200 Menschen getötet und die Stadt Cagsawa unter vulkanischem Schlamm eines Lahars begraben wurde.
Der Mayon ist nicht der einzige unruhige Vulkan auf Luzon. Im Südwesten der Insel liegt der Taal-Vulkan, der aufgrund des erhöhten Schwefeldioxidausstoßes ebenfalls unter Beobachtung der Vulkanologen steht. Der Untergrund von Volcano Island bläht sich ebenfalls auf und es besteht die Möglichkeit, dass sich der Vulkan auf eine neue eruptive Phase vorbereitet.