Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Hawaiianisch
Höhe der Lavafontänen hat zugenommen
Wie erwartet hat die Höhe der Lavafontäne am Mauna Loa deutlich zugelegt, nachdem sich mehrere Scholte auf der Spalte geschlossen hatten. Dadurch erhöht sich der Druck auf die verbliebenden Schloten, die mehr Lava höher auswerfen müssen. Ich schätze die Höhe auf mehr als 100 m, mit steigender Tendenz. Die Fontäne speist einen Lavastrom, der sich weiter verzweigt hat. Laut USGS wurde ein Lavakanal reaktiviert, der ein gutes Stück hinter der aktuellen Lavafront liegt und einen großen Teil des Stroms in Richtung Osten umleitet. Die Front des Hauptstroms schritt gestern nur noch mit 6 m pro Stunde vorwärts und befand sich 2,9 km von der Sattelstraße entfernt. Sollte der Lavastrom in seinem Verlauf blockiert werden, könnten neue Seitenströme entstehen, was eine Vorhersage zur Geschwindigkeit der Hauptfront erschwert. Von daher gibt es keine Prognose, ob- und wann die Lava die Sattelstraße erreichen und unterbrechen könnte. Die Förderrate ist leicht rückläufig, wie man anhand der Abnehmenden Wärmestrahlung interpolieren kann. Sie hatte bei der letzten Messung noch eine Leistung von etwas mehr als 10.000 MW. Freilich immer noch ein extremer Wert, aber nur noch ein drittel der Leistung von letzter Woche.
Der Vulkanausbruch fördert nicht nur Lava, sondern auch viel Gas. Die Konzentration an Schwefeldioxid ist besonders hoch und da USGS warnt vor VOG. Hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Am 4. Dezember wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 120.000 Tonnen am Tag gemessen. Fallwinde vom Mauna Loa drücken die Gase in westlicher Richtung zu Boden, bevor sie in größere Höhe aufsteigen. Das zu Boden gedrückte Gas stellt eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner des Vulkans dar.
Die GPS-Daten zeigen, dass in den letzten Stunden eine leichte Bodenhebung registriert wird. Offenbar wird weniger Lava eruptiert, als Magma aus der Tiefe aufsteigt. Auffällig ist auch, dass der Lavasee im Krater des Nachbarvulkans Kilauea immer kälter wird und kaum noch Nachschub bekommt. Es ist gut möglich, dass er durch die Mauna-Loa-Eruption vom Magma-Nachschub abgeschnitten wurde.
Der Youtube-Livestream arbeitet aktuell nicht, dafür gibt es eine schöne LiveCam, die Standbilder überträgt.