Seit dem Ende der Eruption am Kilauea ist es um Hawaii ein wenig still geworden. Jetzt schummelt sich das Archipel mit einer Meldung zum Mauna Loa in die Schlagzeilen: Das USGS registriert eine leichte Zunahme der Inflation des größten Vulkans der Erde. Die Aufblähung des Vulkans geht einher mit reger Mikroseismik. Das sind Anzeichen dafür, dass sich Magma im Untergrund ansammelt. Diese Schlussfolgerung ist nicht neu, denn bereits seit fast 5 Jahren wird Inflation beobachtet. Doch nach einer Stagnation im letzten Jahr, die möglicherweise mit der Eruption des Kilaueas zusammen hing, beschleunigte sich der Prozess in den letzten Monaten wieder. Noch besteht kein Grund zur Panik, es ist ungewiss, ob und wann der Vulkan wieder ausbrechen wird. Doch je länger die Inflation anhält, umso wahrscheinlicher wird eine Eruption. Sollte ein Ausbruch bevorstehen, wird es sehr wahrscheinlich bereits Wochen vorher zu starker Seismik kommen, so dass die Bevölkerung auf Big Island gewarnt werden kann. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „grün“.
Der Nachbarvulkan Kilauea ist äußerlich zwar zur Ruhe gekommen, doch im inneren des Feuerbergs sammelt sich bereits wieder Magma an: Die GPS-Stationen am Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater (grüne Linie) zeigen wieder Inflation an. Magma sammelt sich unter dem Ostrift an. Im Bereich der Gipfelcaldera (blaue Linie) wurde in den letzten Monaten ebenfalls ein wenig Inflation gemessen, doch momentan herrscht wieder Deflation vor. Die Subsidenz (Absinken) des Halema‘uma‘u-Kraters ist noch nicht ganz beendet. Ich vermute es wird Jahre dauern, bis wir hier wieder Lava zusehen bekommen.
Im Zuge der Leilani-Eruption im letzten Jahr, kam es zum Auslaufen der beiden Lavaseen im Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater und Halema‘uma‘u-Krater und zu deren Kollaps. Der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater ist nun 320 m tief. Thermal-Aufnahmen zeigen, dass der Krater relativ kalt ist. Allerdings gibt es entlang des Ostrifts leichte Erdbeben. Diese werden meistens als Nachwehen der Leilani-Eruption angesehen. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.