Mauna Loa: Erdbeben Mb 4,2

Mittelstarkes Erdbeben Mb 4,2 erschüttert Vulkan Mauna Loa auf Hawaii

Datum 30.11.24 | Zeit: 18:40:35 UTC | Koordinaten: 19.480 ; -155.398 | Tiefe: 21 km | Mb 4,2

Auf Big Island Hawaii manifestierte sich gestern Abend um 18:40:35 UTC (morgens um 08:40 Uhr Ortszeit) ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Epizentrum wurde 18 km westlich des Ortes Volcano lokalisiert. Auf den ersten Blick könnte man denken, es wäre wieder ein Beben am Kilauea gewesen, doch tatsächlich wurde diesmal eine Region südlich des Nordostrifts des benachbarten Vulkans Mauna Loa erschüttert. Hierbei handelt es sich um den höchsten Vulkan der Welt, zumindest, wenn man seine Höhe vom Meeresboden aus betrachtet. Das Epizentrum wurde genauer lokalisiert und befand sich laut Medienberichten im Bereich der Mauna Loa Road. Das Hypozentrum des Bebens lag in 21 Kilometern Tiefe und es liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang mit aufsteigendem Magma gibt, obwohl die Vulkanologen vom HVO das dementieren. Selbst wenn das Erdbeben nicht direkt vulkanotektonischen Ursprungs war, könnte doch aufsteigendes Magma das Spannungsfeld im Untergrund ändern, so dass eine lokale Störungszone aktiviert wurde. Ein weiterer Auslöser des Bebens könnten Spannungen gewesen sein, die durch die Auflast der Insel auf die Erdkruste verursacht werden.

Der Erdstoß konnte praktisch auf der gesamten Insel Big Island Hawaii wahrgenommen werden. Innerhalb der ersten Stunde meldeten mehr als 130 Bewohner, darunter aus den Bezirken Puna, Hilo, Hamakua Coast, North Kona und Kau, das Erdbeben.

Laut HVO war die Stärke des Bebens nicht ausreichend, um Schäden an Gebäuden oder der Infrastruktur zu verursachen. Dennoch könnten in den kommenden Tagen bis Wochen Nachbeben auftreten.

Der Mauna Loa selbst befindet sich in einem Stadium langsamer Magmenakkumulation, wobei langsam ein relativer Begriff ist. Sie läuft momentan wesentlich schneller ab, als es vor der letzten Eruption vor gut 2 Jahren der Fall gewesen ist. Der Vulkan befindet sich zwar noch nicht kurz vor einer Eruption, aber es fehlen nur noch gut 10 Zentimeter Bodenhebung, bis man das Hebungsniveau wie vor dem letzten Ausbruch erreicht hat. Seit dem Ende jener Eruption hob sich der Boden bereits um mehr als 30 Zentimeter an.

Und was macht der Kilauea? Hier geht die Erdbebentätigkeit entlang des Ostrifts weiter. Heute wurden bereits fast 160 Erschütterungen detektiert, wobei möglicherweise auch Erdbeben vom Mauna Loa mitgezählt werden. Leider werden die Grafiken zu langfristigen Beobachtung der Bodenhebung seit einigen Wochen nicht aktualisiert. Die Kurzfristdaten zeigen, dass eine leichte Deflation registriert wird, wahrscheinlich weil man sich in der entsprechenden Phase eines D/I-Events befindet.