Marapi mit Eruptionen am 19. Feburar

Marapi fördert Aschewolken bis auf 3700 m Höhe

Der indonesische Vulkan Marapi (Sumatra) war in den letzten Tagen relativ ruhig, doch heute förderte er eine Aschewolke, die laut VAAC Darwin bis auf eine Höhe von 3600 m aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Dabei breitete sich die Eruptionswolke flächig aus und verursachte leichten Ascheniederschlag in Gemeinden, die in Windrichtung lagen. Zuvor war der Marapi 10 Tage lang ruhig geblieben.

Das VSI brachte heute zwei Meldungen heraus, nach denen eine erste Eruption um 02:49 WIB stattfand. Sie ließ Asche gut 500 m über Kraterhöhe aufsteigen. Eine zweite Eruption manifestierte sich um 07:10 Uhr und förderte Asche 700 m über Kraterhöhe.

In den Tagen vor den Eruptionen war die Seismizität relativ gering und es gab nur sporadisch vulkanotektonische Beben. Ein kleines Schwarmbeben hatte es allerdings am 9. Februar gegeben, als insgesamt mehr als 50 Erschütterungen detektiert wurden. Damals war es auch zu Ausbrüchen gekommen.




Der Marapi liegt im Südwesten der Insel Sumatra und wird gerne mit dem bekannteren Merapi verwechselt, der auf der benachbarten Insel Java liegt. Der Merapi ist in den letzten Wochen ruhiger geworden. Schuttlawinenabgänge und starke Entgasungen zeugen zwar noch davon, dass der Lavadom mit frischem Magma versorgt wird, doch die Seismizität ist auf einem relativ niedrigen Stand: Gestern wurden 17 Hybriderdbeben registriert, was dem Durchschnitt im Februar darstellt. 113 seismische Signale zeugten von Schuttlawinenabgängen.

Der momentan aktivste Vulkan Indonesiens ist nach wie vor der daueraktive Ibu, der frequente Explosionen erzeugt und Aschewolken ähnlich hoch ausspeit wie der Marapi, mit dem Unterschied, dass dieser Vulkan gestern über 80 Explosionen erzeugte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass im indonesischen Archipel alles seine gewohnten Wege geht, zumindest was den Vulkanismus betrifft. In Bezug auf die Erdbebentätigkeit habe ich gestern einen Post gelesen, nach dem es gerade ungewöhnlich viele Erdbeben gibt. Die Seismizität befindet sich auf vergleichsweise hohem Niveau, aber das ist schon seit Monaten der Fall, sieht man einmal von ein paar ruhigeren Tagen ab. Man muss sich generell auch fragen, ob die Registrierung zahlreicher Erdbeben nicht auch mit einem Ausbau der seismischen Netzwerke zusammenhängen könnte, den es in vielen Teilen der Welt letztendlich gegeben hat.