Marapi fördert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe
Der indonesische Vulkan Marapi hat es schon wieder getan: Kurz nach Mitternacht erzeugte er eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten verfrachtet wurde. Örtliche Vulkanbeobachter bestätigten die Eruption und teilten mit, dass die Aschewolke ca. 1500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Zu Beginn der Eruption wurde glühende Tephra ausgeworfen. Es soll die stärkste Eruption seit dem 3. Dezember letzten Jahres gewesen sein.
Teguh Purnomo, Leiter des Marapi Volcano Monitorings, erklärte am Mittwochmorgen, dass das Seismogramm zeigte, dass die Eruption etwa eine Minute und 45 Sekunden lang eine maximale Amplitude von 38,7 Millimetern hatte. Teguh fügte hinzu, dass die Aschesäule grau war und eine starke Intensität aufwies und sich nach Südwesten neigte.
Die vulkanische Aktivität hatte sich laut Teguh vom 25. bis 26. März verlangsamt, da es in diesem Zeitraum keine Vulkanausbrüche oder Exhalationen gegeben hatte. Jedoch verzeichnete der Mount Marapi vom Januar 2024 bis zum 27. März 66 Ausbrüche und 1.560 Exhalationen, was ihn zum Vulkan mit der höchsten Eruptionsintensität in Indonesien machte.
Der Vulkanspezialist appellierte an die Öffentlichkeit, sich vom Vulkan fernzuhalten und keine Aktivitäten im Umkreis von 4,5 Kilometern um den Verbeek-Krater durchzuführen. Die Alarmstufe für den Mount Marapi bleibt weiterhin auf Stufe III, die höchste Alarmstufe.
Bewohner in der Nähe von Tälern, Bächen und Flussufern, die vom Gipfel des Vulkans abfließen, sollten sich vor möglichen Lavaströmen in Acht nehmen, insbesondere während der Regenzeit. Es wird außerdem empfohlen, Nasen- und Mundbedeckungen zu tragen, um Atemwegserkrankungen (ARI) vorzubeugen, und saubere Wasserquellen zu schützen.
Glühende Gerölllawinen am Merapi
Der Mount Marapi liegt im Westen Sumatras und wird oft mit dem Merapi in Zentraljava verwechselt. Auch dieser Vulkan ist weiterhin aktiv: Im Krater befinden sich zwei Lavadome, von denen einer mit Magma versorgt wird. In den frühen Morgenstunden ging eine größere Schuttlawinen ab, die viel glühendes Material enthielt. Auf einem lange belichteten Foto sieht es aus, als würde ein Lavastrom mit 2 Armen fließen. Es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen.
Der Mount Merapi liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java, etwa 28 Kilometer nördlich von Yogyakarta und 15 Kilometer nordwestlich von der Stadt Solo. Sein Umfeld ist dicht besiedelt und daher wird der Vulkan genaustens überwacht. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche. Diese können von kleineren Ascheeruptionen bis hin zu gewaltigen Explosionen und größeren pyroklastischen Strömen reichen. Sein Ausbruch im Jahr 2010 war besonders verheerend und forderte zahlreiche Menschenleben sowie Schäden in den umliegenden Gemeinden.