Manam stößt Asche bis auf 2100 m Höhe aus – Inselbewohner dauerhaft umgesiedelt
Der Inselvulkan Manam ist in Papua-Neuguinea wieder aktiver geworden und stößt kleine Aschewolken aus, die bis auf eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel aufsteigen und in Richtung Westen driften. Die Ascheemissionen lösten eine VONA-Warnung beim VAAC Dawin aus. Außerdem empfangen die Satelliten eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Auf MIROVA erkennt man, dass die Wärmeentwicklung nicht vom Zentrum der Insel ausgeht, wo sich der Krater befindet, sondern von zwei keilförmigen Spots an der Küste. Es ist gut möglich, dass die Hitzeentwicklung nicht mit dem Vulkanausbruch zusammenhängt, oder dass es hierhin heißes Material verschlagen hat, was ich angesichts der kleinen Aschewolken eher für wenig wahrscheinlich halte.
Manam erzeugte vor 2 Jahren eine Serie starker Paroxysmen, wie wir sie zu dieser Zeit auch vom Ätna sahen, der jetzt allerdings vergleichsweise ruhig ist. Die Paroxysmen förderten hoch aufsteigende Aschewolken, Lavaströme und pyroklastische Ströme. Obwohl die Insel offiziell seit mehr als 20 Jahren evakuiert ist, hielten sich zu diesem Zeitpunkt ein paar Siedler dort auf, die wiederum evakuiert wurden. Als es 2018 zur Domeruption auf der benachbarten Insel Kadovar kam, wurde auch dieses Eiland evakuiert. Die Flüchtlinge leben, zusammen mit den vor 20 Jahren Evakuierten von Manam in einem immer noch behelfsmäßigen Flüchtlingsdorf. Einem Bericht in der Lokalzeitung Post-Curier, den ich aus den Tiefen des Netzes gefischt habe, ist zu entnehmen, dass es zum 49. Unabhängigkeitstag von Papua-Neuguinea eine Absichtserklärung vom Premierminister Marape gab,, sich um die dauerhafte Umsiedlung der Flüchtlinge zu kümmern. Sie sollen eine eigene Siedlung erhalten, doch das Problem liegt scheinbar darin begründet, dass es Gebietsstreitigkeiten gibt und keine andere Kommune Land abtreten möchte, um eine neue Siedlungsgründung möglich zu machen. Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht nur in Deutschland mahlen die Mühlen langsam, es gibt tatsächlich Länder, wo positive Entwicklungen noch länger auf sich warten lassen.