Mallorca: Schweres Unwetter richtete Verwüstungen an

Starkes Unwetter traf die Balearen – Yachten zerstört, Flüge gestrichen

Die Balearen, insbesondere Mallorca, wurden gestern Nachmittag von schweren Unwettern heimgesucht, die erhebliche Zerstörungen verursachten. Fernsehbilder zeigen an die Küste gespülte Segelyachten, abgeknickte Bäume, zerstörte Hausdächer und vollgelaufene Keller. Neben starken Winden brachte das Unwetter auch Starkregen und Hagel mit sich. Der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen, und es kam zu massiven Flugausfällen an mehreren Flughäfen der Inselgruppe, zu der neben Mallorca auch die Ferieninseln Menorca, Ibiza und Formentera gehören. Auf allen Inseln wurden orangene Sturmwarnungen herausgegeben, mit Ausnahme des Nordens von Mallorca, wo die Alarmstufe Rot ausgerufen wurde. Dort wird bis heute Nachmittag mit Starkregen gerechnet, bei dem bis zu 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet werden.

Auf offener See wütete der Sturm so stark, dass vor allem Segelboote in Seenot gerieten. Die Behörden riefen Yachtbesitzer dazu auf, sichere Häfen anzusteuern und nicht vor der Küste zu ankern. Außerdem wurde eine Wasserhose gesichtet.

Solche Wetterumschwünge sind in der zweiten Augusthälfte auf den Balearen nicht ungewöhnlich, und fast jedes Jahr kommt es zu dieser Zeit zu schweren Stürmen. Bedingt durch den Klimawandel nehmen diese an Intensität zu, wobei der Hauptgrund die steigenden Meerestemperaturen sind. Erst Anfang der Woche wurde ein neuer Temperaturrekord des Meerwassers vor Mallorca gemessen: Das Thermometer kletterte auf 31,87 Grad Celsius. Besonders wenn Tiefdruckgebiete mit Kaltluftmassen auf das warme Mittelmeer treffen, entstehen Stürme mit Gewittern. Im Extremfall können sich Hurrikan-ähnliche Wirbelstürme entwickeln, die im Mittelmeerraum als Medicane bezeichnet werden.

Sicherheit von Flughäfen und kritischer Infrastruktur im Katastrophenfall

Nicht nur auf den Balearen kam es zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs, auch in Deutschland kam es zu massiven Störungen im Flugbetrieb, da an mehreren deutschen Flughäfen Klimakleber auf die Startbahnen gelangten und sich dort festklebten. Betroffen waren die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg, Köln-Bonn und Karlsruhe. Zumindest in Berlin und Köln-Bonn wurde der Flugbetrieb inzwischen wieder aufgenommen. Ich bezweifle, dass solche Aktionen mehr bewirken als die Wut der Bevölkerung auf sich zu ziehen: Man erlangt zwar Aufmerksamkeit, erreicht aber vermutlich nur, dass immer mehr Menschen beim Thema Klima- und Umweltschutz dichtmachen – insbesondere, wenn sie nicht in den Urlaub oder zur Arbeit kommen. Dieses Phänomen zeigt auch, wie schlecht unsere kritische Infrastruktur geschützt ist: Ein handelsüblicher Bolzenschneider reicht aus, um sich durch die Zäune eines Flughafens zu schneiden. Auf ähnliche Weise drangen gestern Unbefugte in den Militärflugplatz in Köln-Wahn ein. Wer einmal vom Flughafen Amsterdam Schiphol geflogen ist, hat möglicherweise die massiven Befestigungsanlagen gesehen, die den Flughafen umgeben. Dort gibt es nicht nur stabile Zäune und Mauern, sondern auch Gräben. Betrachtet man zudem das Drama um die Nordstream-Pipelines und bedenkt, dass Deutschland künftig auf Stromtrassen setzt, die das gesamte Land durchziehen sollen, darf man sich durchaus Sorgen machen. Auch andere Sicherheitsaspekte und die politischen Reaktionen darauf – Stichwort Messerangriffe – lösen bei mir Unverständnis aus. Unsere Innenministerin kann noch so viele Gesetze und Verbote erlassen, aber wenn man massenhaft die falschen Leute ins Land lässt und zu wenig Personal hat, um diese zu kontrollieren, bringen weitere Einschränkungen für alle nichts, außer dass sie die Bürger verärgern.

Übrigens kommt es nicht nur in Spanien und Deutschland zu Störungen im Flugbetrieb, sondern auch im italienischen Catania, wo ein Ausbruch des Ätna zur Sperrung des Flughafens führte. Doch dazu gleich mehr.