Makushin: Erhöhung der Warnstufe

Unter dem Aleuten-Vulkan Makushin ereigneten sich in den letzten Stunden mehrere schwache-moderate Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 4,2. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum befand sich fast 10 km südöstlich des Vulkankraters. Der Erdstoß konnte in der Stadt Unalaska gespürt werden und beunruhigte die Bewohner. Auch die Wissenschaftler des AVO (Alaska Volcano Observatory) sind besorgt und erhöhten die Warnstufe des Vulkans auf „gelb“.

Makushin ist ein 1800 m hoher Stratovulkan, der zum Teil von einem Gletscher bedeckt ist. Der Gipfel wird von einer 3 km durchmessenden Caldera dominiert. Auf den Flanken gibt es  mehrere monogenetische Parasitärkrater. In der Caldera bildete sich ein Schlackenkegel, in dessen Krater sich ein See befindet. Der Vulkan liegt auf der Aleuten-Insel Unalaska, ca. 1200 km von Anchorage entfernt. Der letzte Ausbruch fand im Jahr 1995 statt. damals kam es zu einer kleineren Explosion, bei der Vulkanasche 2,5 km hoch aufstieg. Obwohl die letzten Eruptionen alles vergleichsweise klein waren, lassen sich größere Explosionen nicht ausschließen. Vor allem, wenn es zur Interaktion von Wasser und Magma kommen sollte.

„Dies ist ein ziemlich ungewöhnliches Erdbeben in Makushin. Es gibt da draußen Erdbebenaktivität, aber dieses Beben ist um einiges grösser als gewöhnlich“, sagte Dave Schneider, ein Geophysiker des AVO. „Normalerweise sind die Erdbeben eines Vulkans klein – in der Stärke von etwa M 1. Ein Beben der Magnitude 4 ist also ein ziemlich großes Erdbeben. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dieses spezielle Beben mit etwas Vulkanischem zu tun hat oder ob es sich nur um ein tektonisches Erdbeben handelte.“ Insgesamt wurden 2 Beben mit Magnitude von 4 und größer aufgezeichnet.

„Dies stellt eine bedeutende Abweichung von der Erdbeben-Hintergrundaktivität dar und kann mit vulkanischen Unruhen in Verbindung gebracht werden“, so die Erklärung des Geophysikers. „Infolgedessen wurde der Farbcode der Luftfahrt und die Alarmstufe des Vulkans auf ‚gelb‘ angehoben. Diese Unruhen könnten zu einem zukünftigen Ausbruch führen, doch das ist nicht sicher.

Laut Schneider sind die Wissenschaftler zwar noch weit davon entfernt zu glauben, dass es zu einem Ausbruch kommen könnte, doch die größte Gefahr eines Ausbruchs würde für die Gemeinde und den Hafen von Unalaska durch Aschefall bestehen. Die Stadt ist 25 km vom Vulkan entfernt.

Der Geophysiker erklärte weiter, dass der Vulkan seit langer Zeit Gase ausstößt. Die Fumarolen schmelzen subglaziale Kavernen in das Gletschereis und bilden Schmelzwasserseen.

In Alaska stehen derzeit 4 Vulkane auf Warnstufe „gelb“. Der Mount Cleveland bringt es sogar auf „orange“. (Quelle: AVO und kucb.org)