Lewotobi Lakilaki mit weitern pyroklastischen Strömen am 16.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.53122.77 | Aktivität: Explosiv, effusiv

Lewotobi generiert pyroklastische Ströme – Aschewolke in 3000 m Höhe detektiert

Der indonesische Vulkan Lewotobi Lakilaki ist weiterhin sehr aktiv und erzeugt Explosionen und pyroklastische Ströme, von denen gestern 7 registriert wurden. Heute waren es sogar 13. Eine noch deutlichere Steigerung gab es bei den explosiven Eruptionen: Heute wurden 108 entsprechende seismische Signale detektiert, während es am Vortag nur 13 waren. Auch die Anzahl der Schuttlawinenabgänge lässt sich sehen, denn heute wurden 82 entsprechende seismische Signale festgestellt. Die Erdbebentätigkeit ist deutlich erhöht und es wurden 172 Hybriderdbeben aufgezeichnet. Offenbar hat sich im Nordwesten des Vulkans auch eine Eruptionsspalte geöffnet, aus der Lava strömt.

Alles in allem sieht es so aus, als würde sich die Eruption so richtig warmlaufen, was die Anwohner nicht sonderlich erfreut.

In lokalen Medien wird heute Abend darüber berichtet, dass es eine stärkere Explosion gab, die glühende Tephra bis zu 2 km weit auswarf. Sie dauerte fast 9 Minuten lang und machte sich durch lautes Donnergrollen bemerkbar. Menschen reagierten panisch, rannten umher und suchten Schutz. Sicherheitsteams und Rettungskräfte stehen in Bereitschaft, um in mehreren betroffenen Gebieten Patrouillen durchzuführen.

Die Vulkan-Alarmstufe steht auf der höchsten Stufe „Rot“ und es gilt eine Sperrzone von 4 km um den Krater. Im Nordwesten beträgt sie 5 km.

Seit dem 9. Januar ist der Regionalflughafen Frans Xavier Seda wegen des anhaltenden Ascheniederschlags geschlossen. Zuvor wurden mehrere Dörfer und Farmen am Vulkan evakuiert. Fast 4000 Personen befinden sich in Notunterkünften oder sind bei Freunden und Verwandten untergekommen.

Lewotobi Lakilaki (nicht verwechselt mit Lewotolok) ist einer der aktivsten Vulkane auf der Insel Flores. Beim GVP sind seit dem 17. Jahrhundert 24 Eruptionsphasen gelistet. Die meisten Ausbrüche brachten es auf einen VEI 2. Der stärkste dokumentierte Ausbruch ereignete sich zwischen dem May 1932 und Dec 1933. Er hatte einen VEI 3. Die Eruptionen können also stärker ausfallen und auch länger andauern. Prognosen, wie lange der aktuelle Ausbruch andauern wird, lassen sich nicht machen.