Lewotobi Lakilaki ist sehr aktiv und eruptiert häufig Aschewolken
Der indonesische Vulkan Lewotobi Lakilaki ist aktuell sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Laut VAAC Darwin wurde Vulkanasche in gut 2500 m Höhe detektiert. Sie wird vom Wind in Richtung Nordwesten verdriftet und zieht somit über das Zentrum von Flores hinweg. Laut VSI steigt die Asche bis zu 1000 m über Kraterhöhe, was sich mit den VAAC-Angaben deckt.
Der Vulkan wurde Ende April aktiv und seitdem ist auch die Seismizität erhöht. Während vorgestern mehr als 50 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden, waren es gestern knapp 25 vulkanotektonische Erdbeben.
Den Lewotobi kann man schnell mit dem namensähnlichen Vulkan Lewotolok verwechseln, der ebenfalls aktiv ist und auf der Nachbarinsel Lembata liegt. Auch der Lewotolok generierte explosive Eruptionen, die neben Aschewolken auch glühende Tephra förderten, die auf der Außenflanke des Kegels landeten. Die Seismizität des Lewotobi ist gering, sieh man mal von einer sehr hohen Zahl starker Entgasungen ab, die ebenfalls seismische Signale erzeugen.
Anders sieht es am Anak Krakatau aus. Der Inselvulkan im Sundastrait zwischen Java und Sumatra eruptiert momentan nicht, doch dafür steigerte sich gestern die Erdbebentätigkeit und es wurden mehr als 80 vulkanisch bedingte Erdbeben unterschiedlichen Typs detektiert. Es könnte sein, dass die Erdbeben einer neuen eruptiven Phase vorangehen, obwohl es in den letzten Monaten häufiger solche Phasen erhöhter Seismizität gegeben hat, ohne dass unmittelbar darauf Eruptionen erfolgt wären.
Pyroklastische Ströme am Merapi erzeugen Aschewolken
Am Merapi auf Java hat es sich in den letzten Monaten ähnlich verhalten, denn es kam immer wieder zu Phasen, in denen die Erdbebenzahlen in die Höhe schnellten, ohne dass man eine Steigerung der vulkanischen Aktivität erkennen konnte. Diese kann am Merapi aber auch subtil erfolgen und nicht auf den ersten Blick erkennbar sein, wenn es infolge erhöhter Magmenförderung zu einem beschleunigten Domwachstum kommt. Seit gestern wurde jedenfalls mehrere Aschewolke detektiert und Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf. Das entspricht etwa 800 m über Gipfelhöhe. Somit sind die Aschewolken am Merapi ähnlich groß, wie jene am Lewotobi. Sie werden allerdings nicht explosiv erzeugt, sondern von pyroklastischen Strömen generiert.