Lewotobi Laki-Laki: Vulkanasche in 3000 m Höhe

Eruptionen am Lewotobi Laki-Laki schwächer geworden – Vulkanasche in 3000  m Höhe

Auf Flores sieht es momentan so aus, als hätten die Anwohner des Vulkans Lewotobi Laki-Laki das Schlimmste vorerst hinter sich: Der Vulkan ist zwar weiterhin explosiv tätig und eruptiert Aschewolken, die zuletzt bis auf 3000 Meter Höhe aufgestiegen sind, doch starke Explosionen mit pyroklastischen Strömen wurden seit einigen Tagen nicht mehr registriert. Auch die effusive Tätigkeit ist rückläufig, und glühende Lava beschränkt sich auf den Gipfelbereich des Vulkans. Allerdings kam es gestern zu einer glühenden Schuttlawine, die bis zu zwei Minuten unterwegs war.

Die Seismizität wird von Signalen dominiert, die durch starke Entgasungen hervorgerufen werden. Diese deuten darauf hin, dass der Magmaspiegel im Fördersystem abgefallen ist, doch es gibt immer noch zähe Schmelze im Schlot, die weiterhin entgast. Darüber hinaus wurden gestern 15 Tremorphasen registriert, die auf Fluidbewegungen hindeuten. Es ist daher möglich, dass der Lewotobi Laki-Laki lediglich eine Pause von den starken Eruptionen einlegt, um neue Kraft zu schöpfen.

Der Vulkan hatte Anfang des Monats seine Aktivität signifikant gesteigert und am 3. November eine starke Explosion verursacht, die große Lavablöcke bis in die Dörfer am Fuß des Vulkans schleuderte. Infolge dieses Schloträumers kamen mehrere Menschen ums Leben. Zunächst war die Rede von 10 bis 12 Opfern, in späteren Meldungen wurde die Zahl auf neun reduziert. Sechs der Opfer gehörten zu einer Familie. Außerdem entstanden erhebliche Sachschäden. Die Dörfer wurden evakuiert, und 5800 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Viele von ihnen sind in einer schnell errichteten Zeltstadt untergekommen. Obwohl die Eruptionen nachgelassen haben, bleibt ungewiss, wann sie in ihre Dörfer zurückkehren können.

Nachdem der Lewotobi seine Aktivität gesteigert hatte, zeigten auch die Vulkane Iya und Rokatenda auf Flores eine erhöhte Seismizität. Mittlerweile hat diese jedoch ebenfalls nachgelassen, obwohl sie insbesondere am Iya weiterhin überdurchschnittlich ist.