Lewotobi Laki-Laki eruptiert massive Aschewolke am 08.11.24

Weitere starke Eruption am Lewotobi Laki-Laki fördert Vulkanasche bis auf 16.200 m Höhe

Auf der indonesischen Insel Flores kam und kommt es zu weiteren Ascheeruptionen, die z.T. durchaus stark ausfallen und Vulkanasche bis in die Stratosphäre ausblasen. Zudem kommt es zu vulkanischen Gewittern und der Bildung pyroklastischer Ströme, die eine der folgenreichsten Vulkangefahren darstellt. Die bislang jüngste Eruption ereignete sich gegen 18:00 WTA (10:00 UTC) und generierte eine massive Aschewolke, die nach Angaben des VAAC Darwin bis auf 16.200 m Höhe aufstieg und in Richtung. Da es offenbar nahezu windstill war, bereitete sich die Wolke in der Stratosphäre nach allen Richtungen gleichmäßig aus und bildete den bekannten Wolkenpilz einer plinianischen Eruption.

In einer kurzen Meldung vom VSI heißt es, dass die stärkste Eruption der letzten 24 Stunden Vulkanasche bis zu 8000 m über Kraterhöhe förderte und 3156 Sekunden dauerte. Das sind fast 53 Minuten. Damit war es der bisher am längsten anhaltende Vulkanausbruch seit Beginn der Aktivitätsverstärkung am Sonntag. Die Höhenangaben vom VSI stimmen nicht mit dem überein, was das VAAC per Satellit gemessen hat und sind zudem etwas widersprüchlich, denn in den Einzelmeldungen zu den Eruptionen gibt es keinen Ausbruch mit 8000 m Höhe, sondern nur in der Zusammenfassung für den Nachmittag des 8. Novembers. In den Einzelmeldungen ist von einer maximalen Höhe der Eruptionswolken von 4000 m über Gipfelhöhe die Rede. Diese Höhenangabe wurde von den Presseagenturen übernommen und in den Nachrichten der Mainstreammedien verbreitet.




Was aus den Presseberichten und Meldungen des VSI auch nicht hervorgeht, sind weitere Details zu den Eruptionen, die man getrost als Paroxysmen bezeichnen kann: Bei einem Ausbruch in der Nacht wurden erneut vulkanische Blitze und pyroklastische Ströme generiert. Außerdem wurde glühende Tephra ausgestoßen. Ich schätze die Auswurfshöhe glühender Fragmente auf gut 300 m über dem Krater. Auf einigen Fotos, die in den sozialen Medien geteilt wurden, sieht es auch so aus, als wäre ein Lavastrom gefördert worden, doch hierbei kann es sich auch um die glühende Front eines Dichtestroms handeln.

Wie es für Serien mit Paroxysmen typisch ist, lässt sich wissenschaftlich nicht vorhersagen, in welchen Abständen sie aufeinanderfolgen werden und wie lange solche Phasen anhalten. Am Ätna und Fuego gab es zahlreiche Phasen, die mehrere Monate anhielten und teilweise mehr als 70 Paroxysmen erzeugten. Es kam aber genauso gut vor, dass während einer Phase nur wenige Eruptionen aufeinander folgten.

Nachdem es am letzten Wochenende zu einer erhöhten seismischen Aktivität gekommen war, die zeigte, dass etwas im Busch ist, werden nun täglich wieder so viele Beben angezeigt wie vor der Aktivitätserhöhung. Mit dem Unterschied, dass der Tremor bei den vulkanisch bedingten Beben überwiegt. Pro Tag werden bis zu 50 seismische Signale registriert. Inbegriffen sind die Eruptionen und Erschütterungen durch starke Entgasungen und Steinschlägen. Nichts, was exaktere Prognosen zulassen würde.