Schlammströme gingen vom Marapi ab und richteten Schäden an
In den vergangenen Tagen ereigneten sich am Vulkan Marapi auf Sumatra in Indonesien mehrere Lahare. Diese Schlammströme wurden durch starke Regenfälle ausgelöst, die die abgelagerten Pyroklastika mobilisierten, die seit dem 3. Dezember 2023 vom Vulkan ausgestoßen wurden. Damals kam es zu einer größeren Eruption, bei der 24 Bergwanderer ums Leben kamen und 11 Personen verletzt wurden. Seitdem eruptiert der Vulkan immer wieder kleinere Aschewolken. Vor allem handelt es sich bei der Vulkanasche dieser Eruptionen, die sich auf den Vulkanflanken ansammelt und nun mit Regenwasser vermischt, um Schlammströme, die durch Bach- und Flussläufe der Region fließen. Dabei treten die Lahare über die Ufer und zerstören Straßen und Brücken, beeinträchtigen auch die Infrastruktur in der Nähe der Flussläufe. Diese verstopfen sich durch die Ablagerungen zunehmend, wodurch das Problem noch verschärft wird. Lokale Medien berichten, dass nun von den zuständigen Behörden Genehmigungen erteilt wurden, die Flussläufe auszubaggern, um weitere Überschwemmungen zu vermeiden.
Bis jetzt waren besonders die Gemeinden von Bukik Batabuah im Distrikt Candung betroffen, wo die Straße Bukik Batabuah-Lasi abgeschnitten wurde. Überschwemmungen trafen auch den Bezirk Sepuluh Koto und schnitten die Straße nach Padang ab. Darüber hinaus wurden auch der Bezirk Sungai Pua und mehrere Flüsse, die in den Bezirk Batipuah münden, von den Fluten betroffen.
Bilder zeigen die Schäden, die durch die Lahare angerichtet wurden. Vor allem wurden Fahrzeuge von den Schlammströmen mitgerissen, zerstört oder zumindest beschädigt. Aber auch einige Häuser wurden getroffen. Nachdem das Wasser abgeflossen war, blieben in einigen Straßen knietiefe Schlammablagerungen zurück. Menschen versuchten, weggespülte Güter zu bergen.
Der Marapi ist ein 2885 Meter hoher Komplexvulkan auf Sumatra und wird häufig mit dem Merapi auf Java verwechselt. Die Aktivität des Vulkans war in der letzten Woche bescheiden: Es gab nur eine Eruption und eine Handvoll Erdbeben, wobei es dem schlechten Wetter geschuldet sein kann, dass nicht alle Erschütterungen detektiert wurden. Ende März gab es noch Tage mit fast 50 vulkanotektonischen Erdbeben.