Mehrere Erdbeben unter der kanarischen Vulkaninsel La Palma aufgezeichnet – stärkste Erschütterung Mb 2,6
Im Süden der Kanareninsel La Palma zeigte sich die Erde heute von ihrer unruhigen Seite, denn seit gestern wurden 9 Erdbeben detektiert. Die beiden stärksten hatten eine Magnitude von 2,6 und Erdbebenherde in 10 und 15 Kilometern Tiefe. Die Epizentren reihen sich entlang des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja auf, der sich auch für die Eruption von 2021 verantwortlich zeigte.
Die Beben lagen nicht direkt unter dem damaligen Eruptionszentrum, sondern ein wenig südlich davon. Die Tiefe der Hypozentren deutet auf einen magmatischen Einfluss hin, unter dem die Erdbeben entstanden sein könnten. Sicher ist das aber nicht.
Auf dem Satellitenfoto sieht man übrigens sehr schön die Kraterkette vom Cumbre Vieja.
In den sozialen Medien erlangen die Erdbeben viel Aufmerksamkeit und manch einer fürchtet schon den nächsten Vulkanausbruch. Für solche Spekulationen besteht meiner Meinung nach noch kein Grund, denn schließlich kann es in vulkanisch und tektonisch aktiven Regionen immer zu kleineren Schwarmbeben kommen, ohne dass allzu viel dahinterstecken muss. Bestenfalls steht man ganz am Anfang eines mehrjährigen Aufladezyklus des vulkanischen Systems unter La Palma, doch eine solche Aufladung muss erst durch weitere Schwarmbebenaktivität bestätigt werden.
Generell bewegt sich die Seismizität der Kanarischen Inseln seit Ende letzten Jahres auf einem leicht erhöhten Niveau. So gab es in den letzten 3 Tagen auch vermehrt Erdbeben in der Region des submarinen Vulkans Enmedio, der zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa liegt. Hier wurden seit dem 11. März 17 Erdbeben detektiert. Die maximale Magnitude lag bei 2,3. Dieses Beben manifestierte sich in 16 Kilometern Tiefe.
Auf bzw. unter Teneriffa mit dem Pico del Teide war es in den letzten 3 Tagen ruhig und es wurde nur ein schwacher Erdstoß festgestellt. blickt man aber 15 Tage zurück, dann zeigt die Shakemap vom IGN 9 Beben an.
Um El Hierro ist es zuletzt wieder etwas ruhiger geworden. Wir erinnern uns, dass es hier im Herbst vermehrt Erdbeben gab. In den letzten 15 Tagen wurden hier nur 2 Erschütterungen festgestellt.