Starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 erschütterte Kruileninsel Paramushir – Aktive Vulkane in der Nähe
Datum 23.10.24 | Zeit: 14:38:04 UTC | Koordinaten: 49.411 ; 155.621 | Tiefe: 41 km | Mw 6,2
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 ereignete sich am 23. Oktober 2024 um 14:38 UTC vor der Küste der Kurileninsel Paramushir. Das Epizentrum wurde vom EMSC etwa 145 Kilometer südlich von Severo-Kuril’sk lokalisiert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 41 Kilometern, weshalb sich das Erdbeben an der Oberfläche weniger stark auswirkte, als es die Magnitude vermuten ließe. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds gab es auch keine Tsunamigefahr. Dennoch war das Beben stark genug, dass es in Severo-Kuril’sk spürbar gewesen sein dürfte. Es liegen jedoch keine Wahrnehmungsmeldungen vor, was möglicherweise politische Gründe hat oder darauf zurückzuführen ist, dass russische Bürger ihre Wahrnehmungen nicht unbedingt an europäische Erdbebendienste weitergeben.
Die Region, die das Beben erschütterte, ist bekannt für ihre seismische Aktivität, da die Kurilen in einem Bereich liegen, in dem die Pazifische Platte unter die Eurasische Platte subduziert wird. Dieser Prozess führt auch zur Bildung von Magma, weshalb die Region zahlreiche aktive Vulkane aufweist, deren Aktivität durch das Erdbeben potenziell beeinflusst werden könnte.
In unmittelbarer Nähe des Epizentrums befindet sich der Vulkan Ebeko, der auf Paramushir liegt. Der Ebeko zeichnet sich durch regelmäßige Ascheeruptionen aus, bei denen Vulkanasche in Höhen aufsteigen kann, die eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen. Besonders Flugzeuge, die den Lokalflughafen von Severo-Kuril’sk anfliegen, sind potenziell gefährdet. Die letzte VONA-Meldung zu Aschewolken des Ebeko datiert vom 16. Oktober und liegt somit vor dem Erdbeben.
In der Umgebung befinden sich noch andere aktive Vulkane, darunter:
Alaid – Ein stratovulkanischer Berg auf der Insel Atlasova und der höchste Vulkan der Kurilen, der gelegentlich durch explosive Ausbrüche in Erscheinung tritt.
Chirinkotan – Ein Vulkan auf der gleichnamigen Insel, der häufig Aschewolken produziert und zum zentralen Vulkangürtel der Kurilen gehört.
Sarychev Peak – Ein weiterer aktiver Vulkan auf der Insel Matua, bekannt für heftige Ausbrüche wie jenen im Jahr 2009.
Da die Kurilen häufig von seismischer Aktivität betroffen sind, wird die Region fortlaufend überwacht, um mögliche Folgen für Vulkane und Küstenregionen frühzeitig zu erkennen.