Kuba: Starkes Erdbeben Mw 6,8

Starkes Erdbeben Mw 6,8 unmittelbar vor der Südküste von Kuba – Schäden dokumentiert

Datum 10.11.24 | Zeit: 16:49:53 UTC | Koordinaten: 19.791 ; -76.944 | Tiefe: 17 km | Mw 6,8

Heute Abend ereignete sich unmittelbar vor der Südküste von Kuba ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum wurde in 17 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 42 km südlich des Ortes Bartolomé Masó. In dem Ort leben gut 53.000 Menschen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Stärke und Lage des Bebens deuten darauf hin, dass es Schäden gegeben hat. Tatsächlich wurden in den sozialen Medien bereits erste Aufnahmen von moderaten Schäden veröffentlicht: Vor allem sind Fassadenteile und Dachziegel auf Straßen gestürzt, doch eine Aufnahme zeigt auch die trümmer eines Hauses. Die Aufnahme wurde bereits im Zusammenhang mit einem Vorbeben der Magnitude 5,9 geteilt, das sich gut eine Stunde vor dem Hauptbeben manifestierte. Ob das Haus durch das Beben einstürzte, oder bereits vorher abgerissen wurde bleibt unklar.

Aus dem verarmten und politisch weitestgehenden Kuba liegt dem EMSC nur eine Wahrnehmungsmeldung vor, während aus dem Nachbarstaat Jamaica mehrere Meldungen eingegangen sind. Sie verdeutlichen, dass das Beben auch in mehr als 200 Kilometern zum Epizentrum zu spüren war und teilweise als stark beschrieben wurde.

Kuba bildet eine Insel im Grenzbereich zwischen der Karibik und dem Golf von Mexiko, und liegt tektonisch betrachtet am Südrand der Nordamerikanischen Platte. Südlich von Kuba befindet sich die karibische Platte, und die Grenze zwischen beiden Erdkrustenplatten verläuft an einer Störungszone südlich von Kuba, genau dort, wo sich die beiden Erdbeben manifestierten. Bei der Störungszone handelt es sich um die Oriente-Fault-Zone. Bei ihr handelt es sich um eine sinistrale Transformstörung an der Haiti und Kuba aneinander vorbeieilten.

Kuba gehört zu den Großen Antillen und ist im Gegensatz zu den Kleinen Antillen vom Vulkanismus verschont geblieben. Ein Grund hierfür liegt in der Ausbildung der Plattengrenze als Transformstörung. Ohne Subduktion gibt es keine Schmelzen. Weiter östlich sieht das anders aus, denn dort befindet sich auf der gleichen kontinentalen Naht der Puerto-Rico-Graben, an dem es Subduktion gibt.