Starkes Erdbeben der Magnitude 5,9 erschütterte Kuba – Weitere Erdbeben möglich
Datum 23.12.24 | Zeit: 06:00:59 UTC | Koordinaten: 19.916 ; -76.515 | Tiefe: 22 km | Mw 5,9
Kuba wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,9 getroffen. Das Epizentrum befand sich an der Südküste der Insel und wurde 38 km südsüdöstlich von Guisa verortet, wo ca. 18.400 Menschen leben. Das Hypozentrum lag in 22 Kilometern Tiefe. Das Beben ereignete sich nachts um 01:00:59 Uhr Lokalzeit (06:00:59 UTC).
Nach Angaben der örtlichen Behörden gab es bis Montagmorgen weder Berichte über größere Schäden noch Meldungen über Verletzte oder Todesopfer.
Wie so oft ermittelten die verschiedenen Erdbebendienste unterschiedliche Daten zum Erdbeben. Während die Daten oben vom EMSC stammen, ermittelte der kubanische nationale Seismologische Dienst eine Magnitude von 6,1 und lokalisierte das Epizentrum vor der Küste im Osten von Santiago de Cuba. Bis zum Morgengrauen wurden über 100 Nachbeben registriert.
Bereits im November erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,9 die benachbarte Provinz Granma. Dieses führte zu einigen Gebäudeschäden, jedoch ohne Todesopfer.
Beide Beben ereigneten sich an der gleichen Störungszone, allerdings so weit voneinander entfernt, dass ich sie als eigenständige Beben ansehe. Bei der Störungszone handelt es sich um die Oriente-Fault-Zone. Sie stellt die Plattengrenze zwischen der Karibischen Platte und der Nordamerikanischen Platte dar und ist als Transformstörung angelegt. Ähnlich wie an der San-Andreas-Fault in Kalifornien gleiten hier die beiden Platten aneinander vorbei. Wenn es zu Verhakungen des Gesteins kommt, bauen sich Spannungen in der Erdkruste entlang der Störung auf, die sich dann in Erdbeben entladen. Oft kommt es dabei zu ruckartigen Versätzen entlang der Störung.
Da es hier in kurzer Zeit zwei starke Beben gegeben hat, liegt die Vermutung nahe, dass es an anderer Stelle der Störungszonen ebenfalls starke Erdbeben geben könnte. Die Erdbebengefahr ist also groß.