Heute Mittag, um 11:15 Uhr UCT, ereignete sich in Kroatien ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 km südlich von Sisak lokalisiert. Zagreb liegt 42 km entfernt. Es gab mehrere Nachbeben. Als Vorbeben muss man nun die Erschütterungen einordnen, die sich in der gleichen Region gestern zugetragen haben. Bei diesem Beben Beben M 5,2 gab es bereits Schäden an einige Gebäuden. Es muss befürchtet werden, dass die vorgeschädigten Gebäude nun stark beschädigt wurden, oder sogar einstürzten. Möglicherweise kamen auch Menschen zu schaden.
Der Erdstoß wurde in einem großen Umkreis gespürt. Es liegen Meldungen von Bosnien, Österreich, Ungarn und Italien vor.
Update 15:15 Uhr: Es bestätigt sich nun, dass es zum Teil schwere Beschädigungen und auch mindestens ein Todesopfer gegeben hat. In Petrinja sind mehrere Häuser eingestürzt und es wird nach Verschütteten gesucht. Ein totes Kind wurde bereits geborgen. Mehrere Personen wurden verletzt. In einigen Berichten heißt es, dass die Innenstadt des Ortes zerstört sei. In mehreren Orten nahe des Epizentrums wurden Krankenhäuser stark beschädigt und müssen evakuiert werden. Auch in der Landeshauptstadt Zagreb gab es Beschädigungen an der Infrastruktur.
In Slowenien kam es zur Notfallabschaltung des Atomkraftwerks Krsko. Mittlerweile gibt es auch Bestätigungen, dass das Erdbeben in Südbayern und in Rom gespürt wurde.
Tektonischer Hintergrund der Region
Die Region um das Epizentrum liegt im Pannonischen Becken oder auch Karpatenbecken. Es wird von den Gebirgen Karpaten und Dinariden (Dinarische Alpen) begrenzt. Zagreb liegt auf einer Mikroplatte, dem Pelso Kraton, das von mehreren anderen Kleinplatten eingeschlossen ist, und das von einer alten kontinentalen Naht (Zagreb-Hernád Linie) zwischen Eurasien und Afrika durchzogen ist. Folglich gibt es zahlreiche Störungszonen, an denen sich Spannungen aufbauen können, die zu Erdbeben führen.